Die Preise steigen und steigen! Immer mehr Kärntner müssen jeden Euro zweimal umdrehen, wenn sie etwas anschaffen wollen. Baumaterialien, Energie, Lebensmittel sind in den vergangenen Monaten deutlich teurer geworden. Und ein Ende dieser sich immer schneller drehenden Preisspirale ist noch lange nicht abzusehen.
Für immer mehr Kärntner wird das tägliche Leben zum Kampf. Egal, ob an der Zapfsäule, im Supermarkt oder bei der Stromabrechnung, die Preise schnellen seit Wochen ungebremst in die Höhe. Geschuldet ist diese Teuerungswelle nicht nur der Rekordinflation in Österreich – diese dürfte laut Schätzungen der Statistik Austria im März schon über sechs Prozent klettern. „Die steigenden Treibstoff- und Energiepreise heizen die Inflation weiter an“, erklärt Tobias Thomas, Generaldirektor der Statistik Austria. Damit dürfte sich das allgemeine Preisniveau gegenüber Jänner deutlich erhöhen.
Weitere Preistreiber sind der Krieg in der Ukraine und die damit verbundenen Sanktionen gegen Russland – die auch Auswirkungen auf Europa haben. Diese Umstände lassen nicht nur die Tankrechnungen weit höher ausfallen als sonst. Auch die Heizkosten verzeichnen eine deutliche Zunahme. Und das trifft jene Menschen ganz besonders hart, die schon bisher jeden Euro zweimal umdrehen mussten.
Wir rufen alle bezugsberechtigten Kärntner auf, noch rasch einen Antrag für den Heizkostenzuschuss zu stellen.
Beate Prettner, Sozialreferentin
Heizzuschuss: Mäßige Nachfrage
Trotz dieser Tatsache gingen beim Land noch nicht so viele Anträge für einen Heizkostenzuschuss ein wie erwartet. „Bis Ende Februar wurden rund 2,7 Millionen Euro an Heizkostenzuschuss ausbezahlt. Etwas mehr als 17.000 Haushalte erhielten diese Leistung“, teilt Soziallandesrätin Beate Prettner auf „Krone“-Anfrage mit. Und das, obwohl die Einkommensgrenze für Zuschussbezieher massiv angehoben wurde (wir berichteten). Offenbar sind die Hemmungen doch noch groß, staatliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. „Daher rufen wir alle Kärntner auf, noch rasch einen Antrag für den Heizkostenzuschuss zu stellen“, appelliert Prettner.
Ein anderes Bild zeigt sich in Klagenfurt. Hier erwartet der Magistrat 3350 Anträge – 800 mehr als im Vorjahr. Das zeigt einmal mehr, dass die Teuerungswelle ungebremst rollt und für viele nicht mehr zu stemmen ist.
wurden in Kärnten bis Ende Februar an Heizkostenzuschuss ausbezahlt. Insgesamt 17.000 Haushalte haben diese Unterstützung erhalten.
Lebensmittel werden immer teurer
Nicht nur die hohen Energiepreise plagen die Kärntner, auch der Einkauf von Lebensmitteln entwickelt sich immer mehr zum Luxus. Die Preisentwicklung der vergangenen 19 Jahre (siehe Grafik) lässt erkennen, dass manche Lebensmittelpreise explodiert sind.
Experten des Wirtschaftsforschungsinstituts rechnen mit einem weiteren Anstieg der Preise bis zur Jahresmitte 2022. Auch beim Brot dürfte der Einkaufspreis in den kommenden Wochen noch einmal kräftig anziehen. Denn nicht nur die steigenden Transportkosten - die eng mit den Treibstoffpreisen verknüpft sind - lassen den Brotpreis kräftig steigen, auch der Weizenpreis dürfte nach ersten Schätzungen in den kommenden Monaten in die Höhe schnellen. Auf eine fixe Prognose möchten sich die Wirtschaftsexperten nicht festlegen. Fest steht aber: Günstiger wird das Leben so schnell nicht mehr werden.
Hinter der gewaltigen Preisexplosion stecken nicht nur nackte Zahlen, sondern auch besonders viele Einzelschicksale. In den kommenden Tagen wird die „Krone“ das Thema weiterverfolgen. In Reportagen wollen wir aufzeigen, dass die Teuerungswelle für viele das Leben kaum noch leistbar macht. Sind auch Sie von der Teuerungswelle der vergangenen Monate besonders betroffen? Dann erzählen Sie uns Ihre Geschichte. Sie können sich telefonisch unter 05 7060-52 040 an die „Krone“ wenden, oder per E-Mail: kaerntner@kronenzeitung.at
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