In fünf Großstädten
Russland: Humanitäre Korridore und Feuerpause
Russland hat eine Feuerpause in seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine verkündet und die Einrichtung von humanitären Korridoren aus fünf belagerten Großstädten bekannt gegeben. Die russischen Kräfte hätten das Feuer um 8 Uhr MEZ eingestellt und man habe Korridore für Zivilisten aus den Kiew, Tschernihiw, Sumy, Charkiw und Mariupol eingerichtet.
Zuvor hatte sich die Lage für die Bevölkerung weiter zugespitzt. Bei Luftangriffen auf die nordostukrainische Großstadt Sumy wurden den lokalen Behörden zufolge mehr als zehn Menschen getötet, darunter auch Kinder. Laut der Regierung in Kiew sollte um 9 Uhr ein Fluchtkorridor für Zivilisten aus Sumy geöffnet werden. Zuvor waren mehrere Versuche zur Einrichtung von Fluchtwegen aus umkämpften Städten gescheitert.
Am Montag hatten sich Russland und die Ukraine zu einer rund dreistündigen dritten Verhandlungsrunde getroffen - und beide Seiten hatten die Absicht zur Schaffung humanitärer Korridore in den umkämpften Gebieten bekräftigt.
Am Wochenende waren aber gleich zwei Anläufe für Evakuierungen gescheitert. Beide Seiten warfen sich gegenseitig vor, gegen eine vereinbarte Feuerpause verstoßen zu haben.
Video: Moskau kündigt Öffnung mehrerer humanitärer Korridore an
Nächste Gesprächsrunde „in naher Zukunft“
Als Bedingung für eine Einstellung der Gefechte fordert Russland, die Ukraine müsse sich in ihrer Verfassung für neutral erklären. Zudem müsse Kiew die annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim als russisch sowie die Separatistengebiete als unabhängig anerkennen. Russland geht einem Unterhändler zufolge davon aus, dass die nächste Gesprächsrunde in naher Zukunft - und in Belarus - stattfinden wird.
Selenskyj: „Verstecke mich nicht“
Die Ukraine werde jedenfalls weiter mit Russland Friedensverhandlungen führen. „Ich bleibe hier, ich bleibe in Kiew (...). Ich verstecke mich nicht und ich habe keine Angst“, betonte Selenskyj einmal mehr - und zeigt sich in einem Video (siehe auch ganz oben), das eindeutig in der ukrainischen Hauptstadt aufgenommen wurde. Jeder Tag des Kampfes schaffe „bessere Bedingungen“ für die Ukraine. „Eine starke Position. Um unsere Zukunft zu sichern. Nach diesem Krieg“, sagte der ukrainische Präsident.
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