März ist zu kühl

Die Kälte bereitet Kärntner Gärtnern Sorgen

Kärnten
08.03.2022 19:00
Wann kommt endlich der Frühling? Viele Kärntner klagen über die Temperaturen, die den März ungewöhnlich kalt erscheinen lassen. Gärtner stöhnen über die hohen Heizkosten in den Glashäusern. Die Landwirtschft wiederum profitiert vom langen Winter, weil Schnee langsam versickert und Schädlinge schwerer überleben.

Auch für den Klagenfurter Meteorologen Paul Rainer liegen die aktuellen Temperaturen unter dem langjährigen Durchschnitt: „Tagsüber hat es zwar öfter mehr als zehn Grad, die Nächte sind aber bitterkalt. Da gibt es tiefe Minusgrade. Erst ab 15. März ist eine Wetterbesserung in Sicht. Dann sollte es 14 bis 15 Grad haben.“

Landwirt Gert Lerchster muss nicht klagen: „Die langsame Schneeschmelze ist sogar gut für den Boden.“ (Bild: Gert Lerchster)
Landwirt Gert Lerchster muss nicht klagen: „Die langsame Schneeschmelze ist sogar gut für den Boden.“

Für die Bauern ist der lange kalte Winter noch kein Problem. Im Gegenteil. „Die Schädlinge überleben unter diesen Bedingungen schwerer, und die Aussaat beginnt ja erst“, sagt Gert Lerchster vom Klagenfurter Bauernhof „Hofgemacht.“ Dass es in den vergangenen Wochen keinen Niederschlag gegeben habe, sei derzeit vorerst kein Nachteil. „Der Schnee ist heuer lange liegen geblieben. Er schmilzt nur langsam weg und versickert tröpfchenweise im Boden. So bleibt alles feucht“, erzählt Lerchster.

In den heimischen Gärtnereien hat man mit der langen Frostperiode allerdings wenig Freude. „Damit unsere Blumen und Sträucher sowie diverse Pflanzen keinen Schaden nehmen, müssen wir die Treibhäuser heizen, auch wenn tagsüber die Sonne scheint. Wir reden da von einer Fläche von 9000 Quadratmetern – und der Ölpreis steigt unaufhörlich“, meint Felix Pichler-Koban aus Velden. Bei ihm seien an die 250.000 Frühlingsblumen eingelagert, die man zu Ostern verkaufen möchte. „In den Geschäften ist derzeit witterungsbedingt gar nichts los. Deshalb hoffen wir dringend auf schöne Tage. Das würde uns eine große Last von den Schultern nehmen“, sagt Pichler-Koban.

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