Halbe Sache

Mohrenbräu: Neues Logo fast wie das alte

Neues Logo auf den Bierflaschen.

(Bild: Mohrenbrauerei)

Seit vielen Jahren wird die Mohrenbrauerei in Dornbirn für ihr Logo kritisiert, einen klischeehaft überzeichneten Mohrenkopf. Schließlich wurde ein Markenprozess eingeleitet. Am Dienstag präsentierten die Verantwortlichen das neue Logo: Es sieht fast so aus wie das alte.

Im Vorfeld der Logopräsentation wurde viel spekuliert. Wodurch wird der Mohrenkopf ersetzt? Viele tippten beispielsweise auf einen Baum, denn dazu hätte man nur die eine Hälfte des Logos spiegeln müssen. Im Verruf geriet das Logo in den vergangenen Jahren, weil immer wieder Rassismus-Vorwürfe laut wurden. Schließlich geriet das Unternehmen unter Zugzwang und startete einen jahrelangen Markenprozess.

Das neue Logo, das am Dienstag präsentiert wurde, dürfte viele überraschen. Es ist dem alten sozusagen zum Verwechseln ähnlich. Der Kopf bleibt, allerdings „ohne die Merkmale, die ein Teil der Konsumentinnen und Konsumenten als rassistisch empfunden hatte“, wie das Unternehmen mitteilt. 

Das alte Logo - ein klischeehafter Mohrenkopf.

(Bild: www.mohrenbrauerei.at)

Schwulstige Lippen verschwinden
Die schwarze Silhouette im Logo bleibt erhalten, wird aber künftig „sehr neutral“ dargestellt. „Schwulstige Lippen, stupsige Nase und der etwas gebeugte Halsansatz verschwinden aus der Darstellung. „Uns war es wichtig, dass jene Merkmale, die ein Teil der Menschen als rassistisch empfunden hat, überarbeitet werden“, betonte Co-Geschäftsführer Thomas Pachole.

Das neue Logo - man muss schon genau hinsehen, um Unterschiede zu erkennen.

(Bild: Mohrenbrauerei)

Das Unternehmen sei sich bewusst, dass man es „nie allen recht machen kann“, betonten die beiden Geschäftsführer bei der Präsentation. „Es wird weiter Diskussionen geben. Den einen ist’s zu viel, den anderen zu wenig.“ Im Zuge des Markenprozesses habe man Kundinnen und Kunden befragt und viele Expertinnen und Experten eingebunden. Pachole: „Wir haben uns entschieden, unsere Bildmarke zu verändern, den Kopf aber im Logo zu belassen. Das drückt ganz klar aus: Wir stehen zu unserer Tradition, distanzieren uns jedoch ganz entschieden von Rassismus.“