Platznot in Gerasdorf

„Parkpickerl-Streit“ um Wiener ist entflammt

(Bild: Franz Höld)

Grenzen existieren offenbar doch nicht nur im Kopf - denn die Einführung der flächendeckenden Wiener Kurzparkzone sorgt im Umland jetzt für Haareraufen. Doch nicht nur heimische Pendler parken derzeit alle öffentlichen Flächen zu, in Gerasdorf hat man jetzt vor allem Probleme mit „Pickerlflüchtlingen“ aus Wien.

Ulli Sima ist dafür bekannt, sich in erster Linie selbst auf Bildern ins rechte Licht zu rücken. Zur Einführung der wienweiten Kurzparkzone ließ sich die rote Stadträtin nun vor leeren Stellflächen fotografieren. Motto: „So viel Platz ist durch das neue Parkpickerl jetzt frei!“

Unser Kurzparkzonen-Konzept ist eigentlich fertig. Derzeit wird es mit den Erfahrungen der vergangenen zwei Wochen feinjustiert. Mitte April setzen wir es dann auch in die Tat um.

Alexander Vojta, Bürgermeister von Gerasdorf bei Wien

Parkverbote verhängt
Szenenwechsel nach Niederösterreich, wo man ganz deutlich sehen kann, wohin die vielen Autos plötzlich „verschwunden“ sind. Umlandgemeinden platzen aus allen Nähten, vielerorts wurde mit eigenen Parkverboten reagiert. Gerasdorf bei Wien merkt man die Nähe zur Bundeshauptstadt nun nicht nur mehr am Namen an: Unmittelbar nach dem Ortsschild beginnen die Blechkolonnen – während auf den Parkplätzen in Stammersdorf seit 1. März gähnende Leere herrscht. Doch jetzt reagiert die Stadt. „Mitte April“, heißt es aus dem Rathaus, wird auch Gerasdorf zur Kurzparkzone. Für 24,10 Euro können sich die Einwohner für zwei Jahre vom Parkverbot freikaufen. Sie dürfen ihre Autos dann ohne Zeitlimit abstellen.

(Bild: Franz Höld)

Dabei sind es kurioserweise keineswegs nur Pendler aus Niederösterreich, die auf die Stadt an der Stadtgrenze ausweichen. Beim „Krone“-Lokalaugenschein reihte sich ein Auto mit Wiener Kennzeichen ans nächste. Parkpickerl-Flüchtlinge aus Floridsdorf haben mit Langenzersdorf aber bereits eine Alternative im Auge