Autsch! Zwei Euro für den Liter Diesel sind wir in Oberösterreich bisher nicht gewöhnt gewesen. Tanken ist richtig teuer, ein Ausweg nicht in Sicht.
Wer tanken muss – und welcher Autobesitzer, von Elektrofahrzeugen einmal abgesehen, muss das nicht, fürchtet sich schon vor der Zapfsäule. Denn so teuer war’s gefühlt noch nie. Warum das so ist erklärt Bernd Zierhut, Vorstand der Welser Doppler-Gruppe (214 Turmöl-Tankstellen): „Die Treibstoffversorgung in Österreich ist generell als angespannt zu bezeichnen“, so Zierhut. Diese ,Anspannung‘ werde einerseits durch die Verwerfungen des Krieges in der Ukraine, andererseits durch geplante Revisionsarbeiten von Raffinerien im näheren Umkreis von Österreich und Österreich selbst ausgelöst.
„Auch die OMV Raffinerie in Schwechat wird mit Ende März in Revision gehen.“
Bernd Zierhut, Turmöl
Revision einer Raffinerie bedeutet den Stillstand für mehrere Wochen - Grund sind Wartungsarbeiten. Die Rohölversorgung in Österreich und im süddeutschen Raum wird durch ein Pipelinesystem aus Triest kommend sichergestellt. Eine Versorgung sei mittelfristig sichergestellt, sagt Zierhut. Die Raffinerien in der Tschechei, Slowakei und Ungarn, die bis zu 20 Prozent unseres Inlandsabsatzes decken, werden über die Druschbapipeline versorgt. Hier sei man vom russischen Rohöl abhängig.
Realistischer, aber trüber Ausblick:
Eine unmittelbare Besserung scheint nicht in Sicht. Zierhut stemmt sich gegen eine Spritpanik: „Aus heutiger Sicht kann man davon ausgehen, dass die Versorgung trotz Kriegswirren nachhaltig ist.“ Sein Appell: Ein Aussetzen, auch nur temporär der Mehrwertsteuer oder eine Halbierung des Mehrwertsteuersatzes könne unmittelbar eine preisdämpfende Wirkung auslösen. Die zusätzliche Besteuerung durch eine CO2 Bepreisung ab 1. Juli sollte verschoben werden.
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