Verheerende Fluten
Australien: Wegen Hochwasser Notstand ausgerufen
Als Reaktion auf die katastrophalen Überschwemmungen an Australiens Ostküste hat der australische Premierminister Scott Morrison am Mittwoch den nationalen Notstand ausgerufen. Die verheerenden Überflutungen haben bis dato 22 Todesopfer gefordert, die Infrastruktur in einigen Teilen der Bundesstaaten Queensland und New South Wales wurde völlig zerstört.
Tausende Menschen haben in den vergangenen Tagen ihr Hab und Gut verloren. Überflutungen solchen Ausmaßes kämen einmal in 500 Jahren vor, sagte Premier Scott Morrison am Mittwoch bei einem Besuch in der Stadt Lismore. Er versprach finanzielle Unterstützung für die überschwemmten Regionen und für besonders betroffene Familien.
„Ein derartiges Hochwasserereignis in diesem Teil Australiens gab es seit Menschengedenken noch nicht, und das ist eine tiefgründige Aussage“, so Morrison. Es müssten dringend Maßnahmen ergriffen werden, um Hochwassern in der Region besser vorzubeugen. Die Menschen bräuchten jetzt vor allem Hoffnung für die Zukunft. „Aber was auch immer getan wird, es wird angesichts der schieren Verzweiflung nie genug sein, um der Lage gerecht zu werden“, betonte der Premier.
Nassester Jahresbeginn seit 1858
In Sydney hat es zweieinhalb Wochen lang fast ununterbrochen geregnet. Meteorologen sprachen vom nassesten Jahresbeginn in der größten Stadt Australiens seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1858. Wegen der steigenden Wasserstände in den Flüssen hatten die Behörden am Dienstag Evakuierungsbefehle und -warnungen für etwa ein Dutzend Vororte ausgegeben. Rund 60.000 Menschen waren betroffen.
Am Mittwoch blieb es weitgehend trocken. Und auch für die kommenden Tage sagten die Meteorologen für das Gebiet nur geringe Niederschläge voraus. Als Folge des Hochwassers war das sonst blau schimmernde Wasser im weltberühmten Hafen von Sydney braun gefärbt. Das Meer vor vielen Stränden der Metropole „von Palm Beach bis hinunter nach Cronulla“ sei verschmutzt und voller Treibgut, teilte das Umweltministerium der Region mit.
Neue Sturmwarnung in Queensland
In Queensland gab es unterdessen eine neue Sturmwarnung für die gesamte Küstenregion von Mackay bis zur Grenze mit New South Wales. Die auch bei Touristen beliebte Region mit der Sunshine Coast, der Gold Coast und der Metropole Brisbane müssten sich auf „gigantischen Hagel, zerstörerische Winde und intensiven Regen“ einstellen, zitierte der Sender 9News Jackson Browne vom Wetteramt.
Australien leidet besonders unter dem Klimawandel. Von August 2019 bis März 2020 hatten katastrophale Buschbrände Millionen Hektar Land verwüstet. Und erst vor wenigen Wochen schwitzte Westaustralien noch unter einer erbarmungslosen Hitzeglocke. Dabei wurden Werte von teilweise mehr als 50 Grad verzeichnet.
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