Zusammengeklebt

Mutproben und Selfiewahn kosten auch Leben

Oberösterreich
10.03.2022 12:00
Es ist nicht alles super, was auf sozialen Medien hergezeigt wird! Jetzt sorgte eine eigentlich schon „alte“ Herausforderung auf TikTok, bei der man sich mit Superkleber selbst irgendwo fixiert, für Schlagzeilen: Ein Mädchen klebte sich in Taiskirchen den Arm am Mund fest, beschuldigte dann aber einen Fremden. Und der Selfie-Wahn war Auslöser für ein tödliches Drama im Linzer Jaukerbach.

Die beiden Mädchen (17, 19) waren in Panik geraten, nachdem die „Kleber-Challenge“ so schief gelaufen war und sogar Spitalsärzte dafür sorgen mussten, dass die Ältere wieder den Mund aufmachen konnte. Also beschuldigte das Duo einen 19-jährigen Rieder, dass er sie während einer Privatparty misshandelt hätte.

Alles gelogen
Alles gelogen – jetzt werden die Mädchen angezeigt, auch wegen Verleumdung.

(Bild: Alexander Schwarzl)

Ohne strafrechtliche Folgen wird das Todesdrama vom Jaukerbach bleiben, wo vor einem Monat Markus A. (33) aus Wien ertrunken war. Wie die Staatsanwaltschaft Linz jetzt bestätigte, wollte dieser seiner Freundin (37) helfen, nachdem sie beim Selfie-Machen in den Bach gestürzt war. Sie wurde gerettet, er ertrank.

Bei Erinnerungsfoto abgestürzt
Erst im Oktober des Vorjahres war eine Mühlviertlerin (57) beim Schießen eines Erinnerungsfotos in Bad Gastein abgestürzt. Sie hatte eine Freundin gebeten, ein Erinnerungsfoto zu machen, hatte beim Posieren einen Schritt zu weit gemacht und war 60 Meter über steile Felsen in den Tod gestürzt.

„Corona-Challenge“ und Penis angezündet
Internet-Herausforderungen führten zu Anzeigen und schlimmen Verletzungen: In Linz filmte sich ein 26-Jähriger, als er in einem Geschäft die „Corona-Challenge“ nachmachte, einen Apfel aus dem Regal nahm, abbiss und ihn wieder zurücklegte. Der Linzer stellte den Video-Clip online und wurde dadurch ausgeforscht.

Verbrennungen zweiten Grades
Nicht ganz nachvollziehbar war, warum in Marchtrenk ein 14-Jähriger eine Internet-Mutprobe nachmachte. Er zog die Hose herunter, ein zweiter Teenager schüttete Benzin über den Penis des Burschen und jemand zündete den Sprit an. Der „Mutige“ kam mit Verbrennungen zweiten Grades ins Krankenhaus.

Diese Herausforderungen gibt’s schon, seit sich das Internet in alle Haushalte ausbreitete. So ein schon fast „antiker“ Fall aus dem Jahr 2006. Damals kursierte ein Video eines damals 15-jährigen Oberösterreichers im Internet, der seine Genitalien in eine Mausefalle gelegt und diese zuschnappen hatte lassen. Die Mama hatte das Video am Handy entdeckt. „Es war eine Mutprobe“, meinte er.

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