Atombehörde besorgt
AKW Saporischschja: Datenübermittlung abgebrochen
Die Internationale Atomenergiebehörde IAEA hat sich am Mittwoch besorgt wegen des Abbruchs der automatischen Datenübertragung aus dem von russischen Truppen eingenommenen Atomkraftwerk Saporischschja gezeigt. An beiden Standorten lagerten große Mengen an Kernmaterial in Form von abgebrannten oder frischen Kernbrennelementen.
Am Vortag war die Verbindung mit den Überwachungsgeräten im ehemaligen ukrainischen Atomkraftwerk Tschernobyl abgebrochen.
Zuvor hatte es geheißen, die Strom-Notabschaltung im ukrainischen Atomkraftwerk Tschernobyl (siehe Video unten) bedeute keine Gefahr für Österreich. Die IAEA bestätigte die Möglichkeit einer Freisetzung von radioaktivem Material nicht.
Video: Tschernobyl von Stromversorgung abgeschnitten
Die Ukraine hatte eine Feuerpause von Russland gefordert, um die Stromleitung zum AKW reparieren zu können, weil ansonsten radioaktive Strahlung austreten könnte. Nach ukrainischen Angaben wurde eine Stromleitung gekappt.
Das russische Verteidigungsministerium warf den Ukrainern eine „sehr gefährliche Provokation“ vor: „Nationalisten“ hätten das Umspannwerk und die Stromnetzanlagen attackiert, sagte Vizeverteidigungsminister Nikolai Pankow. Russische Spezialisten hätten aber unverzüglich Maßnahmen ergriffen, um auf dieselgetriebene Notstromquellen umzusteigen. Nun solle das Kraftwerk dauerhaft ans belarussische Energiesystem angeschlossen werden.
Am Donnerstag sollen in Antalya auch Gespräche zur Sicherheit der ukrainischen Atomanlagen geführt werden. IAEA-Chef Rafael Grossi kündigte am Mittwochabend an, dass er in die türkische Stadt reisen werde. Dort wollen der russische Außenminister Sergej Lawrow und sein ukrainischer Kollege Dmytro Kuleba zu neuen Verhandlungen zusammenkommen.
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