Vor ein paar Wochen wurde in einem Windpark in Nickelsdorf im Burgenland ein angeschossener und vergifteter Seeadler gefunden. Alle Rettungsversuche blieben erfolglos, das Tier erlag nun seinen Verletzungen.
Die lokale Jägerschaft fand das Seeadler-Weibchen und schließlich von der Veterinärmedizinischen Universität untersucht und in der Eulen- und Greifvogelstation Haringsee behandelt. Untersuchungen zeigten eine Schrotschuss-Verletzung am Flügel, starke Knochenbrüche und Blutungen infolge des Aufpralls sowie eine schwere Bleivergiftung.
Trotz Rettung und Pflege verstarb das Tier, die Vergiftung war viel zu stark für den Körper. BirdLife nimmt den Fall zum Anlass, sich erneut für eine Umstellung auf bleifreie Munition in allen Jagdgebieten auszusprechen.
Die extrem erhöhten Bleiwerte sprechen klar für eine Vergiftung durch Nahrungsaufnahme.
Matthias Schmidt, Greifvogelexperte von BirdLife Österreich
Die Schussverletzung sei ein Beweis für illegale Verfolgung, die häufigste Todesursache von Seeadlern in Österreich. Im Jahr 2000 galt der Vogel im Land als ausgestorben, derzeit gibt es wieder eine kleine, aber stabile Population von 44 Brutpaaren.
„Die Rückkehr der Seeadler ist eine absolute Erfolgsgeschichte im heimischen Naturschutz. Sie darf weder durch illegale noch legale menschliche Eingriffe gefährdet werden", so Christina Wolf-Petre, Expertin der Organisation WWF.
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