NATO-Beitrittsansuchen
„Jetzt nicht der richtige Zeitpunkt“ für Finnland
Finnland und die USA wollen ihre Verteidigungszusammenarbeit vertiefen, ein Beitrittsansuchen an die NATO stehe derzeit aber nicht zur Diskussion. „Es ist jetzt vielleicht nicht der richtige Zeitpunkt, ein Beitrittsansuchen zu stellen“, sagte Finnlands Verteidigungsminister Antti Kaikkonen nach einem Treffen mit seinem US-Amtskollegen Lloyd Austin am Mittwoch in Washington unter Hinweis auf die Situation in der Ukraine.
„Es scheint so, dass in der NATO die verständliche und begründete Auffassung herrscht, wonach die vordringliche Aufgabe jetzt darin besteht, den Krieg in der Ukraine zu beenden, einen Waffenstillstand zu erreichen und vielleicht einen Verhandlungsprozess in Gang zu bringen“, sagte Kaikkonen laut der finnischen Nachrichtenagentur STT.
„Vertiefte Zusammenarbeit“
Kaikkonens Besuch in den USA war seit Monaten geplant gewesen, unter anderem wegen der vereinbarten Lieferung von 64 Abfangjägern vom Typ Lockheed F-35 an die finnische Luftwaffe. Kaikkonen sagte auf einer Pressekonferenz am Mittwochabend (Ortszeit), Finnland und die USA wollten nun auf Beamtenebene konkretisieren, was eine „vertiefte Zusammenarbeit“ zwischen den beiden Ländern beinhalten könne.
Finnland, das sich als bündnisfrei versteht, hat in den vergangenen Jahrzehnten stets betont, sich einen NATO-Beitritt gegebenenfalls vorzubehalten. Durch die Krise und den nunmehr ausgebrochenen Krieg in der Ukraine hat in Finnland die Diskussion über einen Beitritt zur NATO wieder Aufwind erhalten. Kaikkonen betonte auch, dass die jüngste Beitrittsdebatte in Finnland erst in der Anfangsphase sei. „Auch die Parteien müssen erst ihre Linie klären“, so der Minister.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.