Folgen aus Rückzug

Russlands brutale Pläne mit westlichen Firmen

Ausland
10.03.2022 15:17

Russland droht westlichen Unternehmen, die wegen Russlands Krieg gegen die Ukraine das Land verlassen, ein brutales Vorgehen. So steht eine Verstaatlichung ihrer Betriebe und Produktionsstätten im Raum. Zudem arbeitet die russiche Regierung an Schritten, um eine Insolvenz der Unternehmen in die Wege zu leiten.

Die Firmen würden „praktisch ihre Kollektive ihrem Schicksal“ überlassen, sagte der ehemalige russische Präsident Dmitri Medwedew am Donnerstag.

„Nationalisierung des Besitzes“
Die russische Regierung arbeite deshalb an Schritten, um eine Insolvenz der Unternehmen und dann eine Nationalisierung des Besitzes in die Wege zu leiten, sagte der Vize-Chef des russischen Sicherheitsrates. Vorrangige Aufgabe sei, dass die Menschen nicht auf der Straße landeten.

Dmitri Medwedew, der stellvertretende Vorsitzende des russischen Sicherheitsrates, war von 2008 bis 2012 Staatsoberhaupt und ist einer der engsten Vertrauten von Präsident Wladimir Putin. (Bild: AP)
Dmitri Medwedew, der stellvertretende Vorsitzende des russischen Sicherheitsrates, war von 2008 bis 2012 Staatsoberhaupt und ist einer der engsten Vertrauten von Präsident Wladimir Putin.

Auf „Grundlage des von den Investoren in Panik“ zurückgelassenen Vermögens müsse eine neue Produktion aufgebaut werden, meinte Medwedew. „Solch eine Herangehensweise ist objektiv und gerecht.“ Betroffen sind unter anderem Unternehmen aus Deutschland, weiteren EU-Staaten und den USA.

Eine Filiale von McDonald‘s in der russischen Hauptstadt Moskau (Bild: stock.adobe.com)
Eine Filiale von McDonald‘s in der russischen Hauptstadt Moskau

Entsprechendes Gesetz fehlt noch
Noch gibt es kein konkretes Gesetz in Russland, um das Vermögen zu verstaatlichen. Aber die Forderungen prominenter Politiker, auf die Sanktionen des Westens auf diese Weise zu reagieren, nehmen zu - und werden immer lauter. Es wurde erwartet, dass das russische Parlament bald über ein solches Vorgehen entscheidet.

Viele Firmen setzten Betrieb in Russland aus
Viele westliche Firmen hatten zunächst nur mitgeteilt, dass der Betrieb ausgesetzt werde. Von Einstellung oder Rückzug war in den meisten Fällen nicht die Rede. „Was auch immer die Gründe des Weggangs sind, so sollten die ausländischen Firmen verstehen, dass eine Rückkehr auf unseren Markt schon nicht mehr einfach sein wird“, sagte Medwedew.

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