Die Slowakin Petra Vlhova hat den vorletzen Saison-Riesentorlauf der Frauen in Aare überlegen 1,24 Sekunden vor Marta Bassino (ITA) sowie 1,70 vor Mikaela Shiffrin (USA) gewonnen und damit im großen Kugelkampf Boden auf Shiffrin gut gemacht. Die Entscheidung im RTL-Weltcup fällt nach dem Ausfall von Sara Hector erst beim Finale. Österreichs Frauen gelang mit den Plätzen 5 für Ricarda Haaser, 6 für Franziska Gritsch und 8 für Katharina Truppe ein schönes Lebenszeichen.
Der auf der Herren-WM-Piste gefahrene Riesentorlauf in Mittelschweden war zwar ein Flutlichtrennen, der erste Durchgang fand aber am Nachmittag bei erstaunlich frühlinghaften und hohen Temperaturen sowie weicher Piste statt. Dies bereitete einigen Läuferinnen enorme Probleme, nur 36 kamen überhaupt in die Wertung.
Zu den Ausgeschiedenen zählte neben Italiens Mitfavoritin Federica Brignone auch Österreichs WM-Dritte Katharina Liensberger, für die nach nur 16 Sekunden Laufzeit und einem Innenskifehler Schluss war. Im Finale kam auch die Schweizerin Wendy Holdener auf der Olympia-Piste heftig zu Sturz.
Vlhova hätte schon nach Lauf eins deutlich führen müssen. Ihr passierte bei acht Zehntel Sekunden Vorsprung aber im oberen Teil ein Fehler. So ging die Slowakin nur drei Hundertstel vor Bassino sowie 0,29 vor Hector in die Aare-Entscheidung, die dann in der Abenddämmerung unter Flutlicht, aber immer noch Plusgraden stattfand.
Der Kampf um die RTL Kugel und der Zweikampf um die Gesamtwertung verliefen dann spannend. Shiffrin legte vor, Worley (4.) und Gisin (9.) patzten, Hector stürzte auf ihrer Heimstrecke. Damit wird beim Finale nächste Woche weiter um RTL-Kristall gekämpft. Der Schwedin war es anzumerken, dass sie es zu Hause wahnsinnig gerne entschieden hätte. „Es war schwierig, nicht daran zu denken“, gestand die enttäuschte Olympiasiegerin.
Österreichs im Riesentorlauf diesen Winter nach wie vor podestlosen Frauen lieferten eine geschlossen gute Vorstellung ab. Nach dem Liensberger-Out war zunächst einmal mehr die Olympia-Vierte Katharina Truppe als Neunte beste ÖSV-Läuferin in Lauf eins vor Haaser (10.) und Ramona Siebenhofer (12.) gewesen.
In der Entscheidung schied Siebenhofer kurz vor dem Ziel aus. Haaser verbesserte sich dafür mit 7. Laufzeit auf Gesamt-Platz fünf und Truppe auf acht. Gritsch bewies dann trotz hoher Startnummer 40, dass sie ihre Überform aus dem Europacup in den Weltcup mitgenommen hat. Die Tirolerin machte dank Laufbestzeit in der Entscheidung gleich 19 Plätze gut und katapultierte sich von 25 auf 6. Stephanie Brunner kam trotz einer Irritation durch einen Pistenarbeiter nach fünf Ausfällen in Folge als 16. wieder einmal in die Wertung und schaffte es dadurch auch zum Finale.
Samstag findet in Aare noch ein Slalom statt, Shiffrin hat nun nur noch 77 Punkte Vorsprung auf Vlhova. Danach geht es zum Weltcup-Finale nach Courchevel/Meribel. Shiffrin begeht am Sonntag ihren 27. Geburtstag.
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