Attacken binnen Tagen?
Kiew: Militärkonvoi geht in Angriffsstellung über
Seit Beginn der Invasion in der Ukraine vor mehr als zwei Wochen hat sich ein zwischenzeitlich mehr als 60 Kilometer langer russischer Militärkonvoi auf die ukrainische Hauptstadt Kiew zubewegt. Wegen Reifenschäden, Logistikproblemen und gezielten Angriffen kam der Konvoi ins Stocken, jüngst hat er sich wieder in Bewegung gesetzt - um in Angriffsstellung überzugehen. Damit dürften russische Attacken auf die Millionenstadt innerhalb der nächsten Tage bevorstehen.
Bilder des Satellitenunternehmens Maxar Technologies zeigen, dass sich der Mega-Militärkonvoi vor Kiew weitgehend aufgelöst hat. Die Truppen aus der Fahrzeugkolonne seien neu organisiert und verlagert worden. Panzer und gepanzerte Fahrzeuge sowie Fahrzeuge mit Raketenwerfern seien laut Maxar teilweise in Orte rund um den Antonow-Flughafen im Norden Kiews oder in die umliegenden Wälder gefahren. Die russischen Truppen sollen vor allem im Norden, Westen und Osten der Hauptstadt in Stellung gehen.
Dass russische Angriffe auf Kiew kurz bevorstehen, halten auch Experten der britischen Regierung für wahrscheinlich, wie aus einer Einschätzung des Verteidigungsministeriums in London hervorgeht, die am Freitag veröffentlicht wurde: „Russland wird wohl versuchen, seine Kräfte neu aufzustellen für erneute Offensiven in den kommenden Tagen. Das wird wahrscheinlich auch Militäraktionen gegen die Hauptstadt Kiew einschließen.“
Russland „macht nur eingeschränkte Fortschritte“
Gleichzeitig gehen die britischen Militärexperten davon aus, dass die russische Armee „mit großer Wahrscheinlichkeit“ hinter ihren Plänen für die Invasion zurückliegt. Russland mache nur eingeschränkte Fortschritte. Logistische Probleme, die den Vormarsch aufgehalten hätten, bestünden weiterhin. Hinzu komme der weiterhin starke Widerstand ukrainischer Kräfte.
Rund zwei Millionen Menschen noch im Großraum Kiew
Noch rund zwei Millionen Menschen befinden sich nach jüngsten Schätzungen im Großraum Kiew - rund zwei Millionen weitere Menschen sind vor den russischen Truppen bereits geflüchtet.
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