Ex-Außenministerin Karin Kneissl nimmt eigenen Angaben zufolge am Diplomatieforum in Antalya teil, zu dem auch ihr Nachfolger Alexander Schallenberg (ÖVP) erwartet wird. „Ich reise durch ein schneebedecktes Istanbul zum Forum auf Einladung von Außenminister Mevlüt Cavusoglu“, schrieb Kneissl am Freitag auf Twitter.
Als Außenministerin hatte sich Kneissl Anfang 2018 mit Cavusoglu um eine Verbesserung der angespannten österreichisch-türkischen Beziehungen bemüht. Dem Engagement der von der FPÖ nominierten Diplomatin waren aber enge Grenzen gesetzt, da sowohl die FPÖ als auch die ÖVP des damaligen Bundeskanzlers Sebastian Kurz ein innenpolitisches Interesse an einem konfrontativen Kurs gegenüber Ankara hatten.
Die in Frankreich lebende frühere Diplomatin war erst diese Woche in einem Bericht des Europaparlaments explizit als Negativbeispiel für die Einflussnahme des Kreml auf die EU genannt worden. In einem Interview mit dem deutschen Sender RTL hatte sie bekräftigt, ihren Aufsichtsratsposten beim staatlichen russischen Ölkonzern Rosneft behalten zu wollen.
Kneissl: „Ich musste flüchten“
„Ich musste flüchten, ich bin nicht freiwillig weg“, sagte Kneissl zu den Gründen, warum sie Österreich verlassen habe. Zugleich betonte sie, dass sie den Hochzeitstanz mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin nicht bereue.
Kneissls Nachfolger Schallenberg nimmt bis Sonntag am „Antalya Diplomacy Forum“ teil und wird am Samstagnachmittag bei einer Podiumsdiskussion zum Thema Nahost sprechen. Der Außenminister plant auch mehrere bilaterale Treffen, unter anderem mit Cavusoglu sowie den Außenministern Palästinas, Nordmazedoniens, des Libanon und von Bangladesch. Außerdem ist ein Gespräch mit dem EU-Kosovo-Sonderbeauftragten Miroslav Lajcak geplant.
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