Was macht eine Frau wie Wirtschaftsministerin Schramböck ausgerechnet in Saudi-Arabien? Vielleicht einen Knicks vor einem Ölscheich, so wie es Ex-Außenministerin Kneissl vor Putin getan hat? Sicher nicht, es ist ein Trip, der Hoffnung geben soll. Hoffnung auf die Beschaffung ausreichender Energie.
Wie haben viele seinerzeit in Österreich geschmunzelt, als Bruno Kreisky in die Emirate reiste, das hat uns nicht nur Öl gebracht, sondern sogar eine Beteiligung an der OMV und anderen Firmen.
Und jetzt die Reise von Schramböck nach Saudi-Arabien, Richtung Königshaus? Dem Vernehmen nach geht es um eine Pilotanlage für die Erzeugung von „grünem Wasserstoff“, es ist also kein Trip zur schnellen Gasbeschaffung, aber was nicht ist, kann noch werden: Die Saudis haben kürzlich neue Gasfelder entdeckt, die in späteren Jahren auch für Österreich attraktiv sein können.
Das Wasserstoff-Projekt ist innovativ und öffnet Österreich unter Umständen eine wichtige Tür in eine CO2-freie Zukunft. Es wird international noch etliche derartige Vorhaben geben, wir wären durch diesen Vertrag wenigstens mit von der Partie.
Und beim Gas? Da geht es um den wenigstens teilweisen Ersatz von russischen Erdgas-Quellen. Die ganze Welt ist derzeit auf der Jagd nach Energieressourcen, drum ist es gut, dass die Ministerin gleich zu den Saudis jettet.
Wir brauchen unsere Rechtsstandards deshalb nicht gleich über Bord zu werfen, aber Scheichs statt des Kriegsherrn Putin, das ist die Richtung, in die es geht.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.