Kameraden geborgen

Ötscher-Drama: Überlebender (44) alarmierte Retter

Niederösterreich
12.03.2022 11:40

Eine vierköpfige Gruppe von Tourengehern ist Freitagmittag bei einem Lawinenabgang am Ötscher (Niederösterreich) verschüttet worden. Drei Alpinsportler starben, einer wurde schwer verletzt: Bei den Opfern handelt es sich um örtliche Bergretter bzw. einen Alpinpolizisten. Der einzige Überlebende des Unglücks, ein 44-jähriger Mann aus dem Bezirk Scheibbs, hatte es trotz seiner schweren Verletzungen noch geschafft, die Rettungskette in Gang zu setzen.

Die Polizei gab am Samstag Details zu den vier Opfern des Lawinenabgangs am Großen Ötscher (Bezirk Scheibbs) bekannt: Bei den drei Toten handelt es sich um einen 54-jährigen Alpinpolizisten aus dem Bezirk Krems, einen 55-jährigen Zahnarzt aus dem Bezirk Tulln und einen 64-jährigen Mann aus dem Bezirk Waidhofen a. d. Ybbs. Alle vier Verunglückten sind auch Mitglieder der Bergrettung, teilte ein Polizeisprecher auf APA-Anfrage mit.

Lawine ohne Fremdeinwirkung ausgelöst
Das Unglück nahm nach Angaben der Einsatzkräfte Freitagmittag am sogenannten Juckfidel in Gaming (Bezirk Scheibbs) seinen Lauf. Die vier Wintersportler wurden bei einer privaten Tour an der Ötscher-Nordseite plötzlich von einem Schneebrett mitgerissen und nahezu vollständig verschüttet. Die Lawine dürfte sich ohne Fremdeinwirkung gelöst haben. Die Verschütteten mussten letztlich von Kameraden geborgen werden. Die Helfer stehen unter Schock: „Dieser Einsatz trifft uns alle mitten ins Herz.“

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Einer der Männer wurde nur teilweise verschüttet und konnte rasch lokalisiert werden.

Einsatzleiter Matthias Cernusca

Ob noch weitere Personen verschüttet wurden, war zunächst unklar. 35 Freiwillige, sechs Hubschrauber-Teams von Polizei und ÖAMTC und auch drei Hundeführer halfen bei der Suche. Weil es keine Hinweise auf weitere Opfer gab, wurde die Suche in den Nachmittagsstunden beendet.

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Wir sind unendlich traurig, aber voller Hoffnung, dass es Chrisu schafft.

Notruf NÖ

Bei „Notruf NÖ“ hieß es auf Instagram: „Wir sind unendlich traurig, aber voller Hoffnung, dass es Chrisu schafft und es ihm bald wieder besser gehen wird. Unser Mitgefühl gilt den Angehörigen, Freunden und den Kameraden der Bergrettung. Danke an alle eingesetzten Kräfte von Bergrettung, Flugrettung und Flugpolizei für euren Einsatz.“

„Geringe Lawinengefahr“
Am Freitag herrschte in der Ötscherregion wie im gesamten Bergland Niederösterreichs geringe Lawinengefahr (Stufe 1 von 5). „Nur vereinzelt können im schattenseitigen Gelände noch Schneebrettlawinen ausgelöst werden“, hieß es im Bericht des Warndienstes. Wie genau die Lawine am Ötscher ausgelöst wurde, ist unklar.

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