„Vor zehn oder elf Jahren erhielt Christine Nöstlinger das große Ehrenzeichen der Republik Österreich“, damit beginnt Schauspieler und Musiker Gerald Votova sein Gespräch mit der „Tiroler Krone“ und erzählt weiter: „Ich trug bei diesem Festakt Gedichte der Preisträgerin, die von mir als Lieder vertont wurden, vor, was ihr so, wie es mir schien, auch gefiel.“ Fünf Jahre später kreuzten sich dann die Wege von Votava und der 2018 verstorbenen Jahrhundertliteratin wieder: In der Verfilmung von Nöstlingers Autobiografie „Maikäfer flieg“ spielt Gerald Votava mit schier unglaublicher Innigkeit den Vater der Autorin.
Ich denke schon, dass es so etwas wie Freundschaft war, das uns verband, auch wenn wir uns nicht täglich trafen.
Gerald Votava, Schauspieler und Musiker
Gedichte zu Liedern machen
Ab diesem Zeitpunkt lernten sich die beiden unterschiedlichen Künstler kennen. „Ich denke schon, dass es so etwas wie Freundschaft war, das uns verband, auch wenn wir uns nicht täglich trafen“, charakterisiert Votava die Verbindung zu Nöstlinger. Deshalb ist es auch nachvollziehbar, dass sie ihm zwei Dutzend späte Dialektgedichte überreicht. Mit dem Ansinnen „etwas daraus zu machen“. Hellsichtige wie pessimistische, ebenso warmherzige wie tieftraurige Lyrik, typisch Nöstlinger eben.
Ein emotionales Album
Nach drei Jahren der intensiven Beschäftigung mit den Texten konnte Votava letztes Jahr „A schenes Lem!“ präsentieren. Ein großartiges, modernes, emotionales Album mit Texten, die aus einer fernen Vergangenheit zu kommen scheinen. Gerald Votava singt diese Texte mit einer unerbittlichen Konzentration. Unterstützung erfährt er durch die Harmonika von Walther Soyka und von Eva Petrova an den Drums.
„A schenes Lem!“ wird am 23. Juni in dieser Konstellation auch beim „BurgSommer Hall “ erstmalig in Tirol zu sehen sein.
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