Auch in Polen hörbar

30 Marschflugkörper auf Trainingscenter – 35 Tote

Ausland
13.03.2022 11:38

Bei einem russischen Angriff mit 30 Marschflugkörpern Sonntagfrüh auf einen Militärstützpunkt bei Lemberg sind laut neuesten ukrainischen Angaben 35 Menschen getötet und mehr als 130 weitere verletzt worden. In dem Internationalen Zentrum für Friedenssicherung und Sicherheit in Jaworiw hätten auch „ausländische Ausbilder“ gearbeitet, erklärte der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow. Die Detonationen waren bis Polen zu hören. Die „Krone“ ist vor Ort (siehe auch Video oben, das einen durch den Militärschlag Verletzten zeigt).

Der Angriff auf den Übungsplatz hat eine besondere Brisanz. In der Stadt Lemberg sammeln sich viele Flüchtlinge. Das Militärzentrum selbst liegt in Jaworiw und ist nur rund 15 Kilometer von der Grenze zu Polen entfernt. Auf ihm waren zumindest vor dem Krieg viele NATO-Ausbilder aktiv. Es ist eine der größten Militär-Ausbildungseinrichtungen im Westen der Ukraine. In der Vergangenheit hatten dort auch US-Einheiten ukrainische Soldaten ausgebildet.

Videos und Fotos zeigten schwere Zerstörungen. Gebietsgouverneur Maxim Kozitsky zufolge wurden mehr als 30 Raketen abgefeuert. Gegen Mittag seien alle Brände auf dem Gelände gelöscht worden, sagte Kozitsky. Experten untersuchten nun die Schäden. Verteidigungsminister Resnikow forderte nach dem Angriff erneut eine Flugverbotszone über dem Land.

Die „Krone“ vor Ort in Lemberg und in Jaworiw:

Detonationen waren auch im nahen Polen zu hören
Die Explosionen waren auch in Polen zu hören, wie eine Reporterin der dpa aus Przemyśl berichtete. Zunächst gab es Medienberichte, Lemberg selbst sei von Raketen getroffen worden. Eine offizielle Bestätigung lag aber nicht vor. Südwestlich von Lemberg liegt auch ein Flughafen.

Zum wiederholten Male wurde in der Nacht Luftalarm ausgelöst. Die Menschen wurden aufgerufen, in Notunterkünften zu bleiben. Die Stadt mit österreichisch-ungarischer Vergangenheit liegt Luftlinie knapp 600 Kilometer von Wien entfernt.

Ein verletzter Soldat nach dem Raketenangriff auf das Ausbildungszentrum (Bild: Sepp Pail)
Ein verletzter Soldat nach dem Raketenangriff auf das Ausbildungszentrum

Hilfslieferung aus Österreich hat Lemberg als Ziel
Österreich hatte am Samstag einen aus drei Lkw bestehenden Hilfstransport in die Ukraine losgeschickt. Zielort der Ladung mit weiteren Schutzhelmen, Schutzwesten sowie Wundverbänden für zivile Rettungsorganisationen im Kriegsgebiet ist Lemberg.

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