Auch Helme für Ukraine

Flüchtlingskoordinator bestellt, Team nach Moldau

Politik
13.03.2022 11:45

Österreich entsendet aufgrund des anhaltenden russischen Angriffskrieges auf die Ukraine und den massiven Auswirkungen der damit verbundenen humanitären Not auf die Nachbarstaaten ein Krisenteam in die Republik Moldau. Das Team besteht aus fünf Experten des Außenministeriums, des Einsatzkommandos der Cobra und des Jagdkommandos und wird voraussichtlich am Mittwoch in Chisinau eintreffen. Im Bundeskanzleramt wurde zudem die Stabstelle Ukraine-Flüchtlingskoordination eingerichtet. 

„Als Nachbarland der Ukraine ist die Republik Moldau nicht nur mit einem massiven Zustrom von Flüchtlingen konfrontiert, sie leidet gleichzeitig unter der Covid-Pandemie, den dramatisch steigenden Energiekosten und der durch den Ukraine-Krieg ausgelösten Bedrohung im Bereich der regionalen Sicherheit“, betonte Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP).

„Nachbarländer leiden unter Folgen des sinnlosen Angriffkrieges“
„Die Lage in der Ukraine hat sich deutlich zugespitzt. Und auch die Nachbarländer leiden unter den Folgen des sinnlosen Angriffskrieges“, sagte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner. „Diese interministeriellen Teams haben sich in den letzten beiden Jahrzehnten bei vielen Krisensituationen im Ausland bestens bewährt und vor Ort schwierige Aufgaben erfolgreich gemeistert“, erklärte Innenminister Gerhard Karner (beide ÖVP).

Kanzler Nehammer und Außenminister Schallenberg (Bild: APA/Georg Hochmuth)
Kanzler Nehammer und Außenminister Schallenberg

Hauptaufgabe des unter der Leitung des Außenministerium stehenden Teams sei die Unterstützung der Österreichischen Botschaft bei der Krisenbewältigung in Bezug auf Logistik und die Verbesserung des Lagebilds. Zudem werde das Team bei der konsularischen Betreuung von Österreichern vor Ort sowie bei der Lieferung humanitärer Hilfe unterstützen.

Bereits am 20. Februar hatte die Regierung ein Krisenunterstützungsteam in die Ukraine entsandt. Das Team an der Außenstelle der Botschaft Kiew in Ushgorod sei auch weiterhin rund um die Uhr erreichbar und unterstützt die noch im Kriegsgebiet verbliebenen Österreicher bestmöglich im individuellen Kontakt.

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Was jetzt nötig ist, ist rasche und koordinierte Hilfe für geflüchtete Menschen aus der Ukraine.

Bundeskanzler Nehammer

Ukraine-Flüchtlingskoordination im Kanzleramt eingerichtet
Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) richtete am Sonntag wegen des Zustroms Vertriebener aus der Ukraine eine Flüchtlingskoordination im Bundeskanzleramt ein. Mit der Leitung wurde Michael Takacs betraut, der zuletzt als Kabinettschef-Stellvertreter von Innenminister Karner tätig war und bereits von August 2015 bis September 2016 an der Seite von Christian Konrad die einsetzende Flüchtlingskrise koordiniert hatte.

„Das zivilgesellschaftliche Engagement und die Hilfsbereitschaft sind enorm“, erklärte Nehammer in einer Aussendung. Takacs werde die bestehenden Hilfsangebote koordinieren und den Ministerien, Bundesländern und NGOs zur Seite stehen, wenn es weitere Maßnahmen und Unterstützung braucht, so der Kanzler. Die Stabsstelle werde ihre Arbeit „unverzüglich“ aufnehmen.

Zu ihren Aufgaben zählt die interministerielle Abstimmung von Maßnahmen zur Unterbringung und Integration von schutz- und hilfsbedürftigen Personen aus der Ukraine, die Koordination von Hilfslieferungen sowie die Zusammenarbeit mit den Bundesländern, Vertretern der Wirtschaft, NGOs und sonstigen betroffenen Einrichtungen. Zudem soll der Flüchtlingskoordinator den Mitgliedern der Bundesregierung bzw. an das Krisenkabinett Bericht erstatten.

Drei Lkw mit Helmen und Schutzwesten für Ukraine
Außerdem hat Österreich weitere Schutzhelme, Schutzwesten sowie Wundverbände zum Schutz ziviler Rettungsorganisationen im Kriegsgebiet mit drei Lkw in die Ukraine gesendet, Zielort ist Lemberg im westlichen Teil des Landes. Die Ladung enthält 10.000 Helme aus Bundesheerbeständen und 116 ballistische Schutzwesten des Innenministeriums, die vom Heeresmaterialamt überprüft wurden, und 1500 Verbände.

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Mit diesem weiteren Hilfstransport zeigt Österreich seine Solidarität mit der leidgeplagten Bevölkerung der Ukraine. Durch unser Land geht eine Welle der Hilfsbereitschaft. Ich danke den Menschen in Österreich für ihr riesiges Engagement.

Innenminister Karner

Es handelt sich dabei um den vierten Hilfstransport, als weiterer wurden acht Tankfahrzeuge genannt, mit denen die von Österreich über das Innenministerium angebotenen 200.000 Liter Dieselkraftstoff stufenweise ab Sonntag in die Ukraine zum Bereich Uschgorod geliefert werden. Die drei Transporte zuvor sind jeweils in ihren Zielgebieten angekommen, berichten die beiden Ministerien. Es handelt sich dabei um vier Lkw mit Operations- und Hygienematerial, die am 3. März in Lemberg angekommen sind, einen Lkw mit Verbandsmaterial, der am 6. März ebenfalls in Lemberg angekommen ist, sowie um einen Lkw mit Hygienematerial, der am 9. März in Mostyska eintraf.

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