Großmanöver startet
„Cold Response“: NATO probt Verteidigung Norwegens
Seit Montag übt die NATO in Norwegen den Ernstfall der Landesverteidigung - einen Zusammenhang mit der derzeitigen Sicherheitslage gebe es aber nicht, wie das norwegische Militär betonte. Auch die Nicht-NATO-Mitglieder Schweden und Finnland nehmen an dem lange geplanten Großmanöver teil.
An dem Manöver „Cold Response“ nehmen rund 30.000 Soldaten, 200 Flugzeuge und 50 Schiffe aus 27 Nationen teil. Die Übungen finden auf dem Wasser, zur Luft und auf dem Land statt, geprobt werden soll dabei die Verteidigung Norwegens unter schwierigen klimatischen Bedingungen.
Militärpräsenz wohl deutlich zu spüren
Moskau wurde nach NATO-Angaben ausführlich informiert und eingeladen, Beobachter zu schicken, lehnte dies aber ab. Straßen müssen teilweise gesperrt werden, Schüsse werden zu hören sein: Die Norwegerinnen und Norweger werden einen Monat lang die Präsenz der Truppen zu spüren bekommen. Kommandeur Yngve Odlo betont, dass es sich um eine von langer Hand geplante Routine-Übung handele, bei der die Verteidigung des Landes unter schwierigen, klimatischen Bedingungen geprobt werde.
Es gebe keinen akuten Zusammenhang mit der derzeit angespannten Sicherheitslage, sagt Odlo. Transparenz sei jedoch wichtiger als je zuvor, alle Mitglieder der 57 OSZE-Staaten wurden eingeladen, Beobachter zu der Übung zu schicken. Das könne gar eine Chance sein in diesen angespannten Zeiten, glaubt Henrik Urdal vom Osloer Friedensforschungsinstitut PRIO.
Sorge vor Ernstfall aktuell gering
„Auch Russland kennt die Übung schon sehr lange. Ich hätte es falsch gefunden, wenn man sie jetzt aufgrund des Kriegs in der Ukraine abgesagt oder verkleinert hätte.“ Das wäre einfach ein falsches Signal gewesen, meint der Wissenschaftler. „Die Übungen helfen dabei den Truppen, aber auch den Beobachtern der Länder Abläufe besser zu verstehen.“
Bis zum 10. April werden die internationalen Truppen gemeinsam die Verteidigung Norwegens proben. Derzeit allerdings gebe es keinen Anlass zu denken, dass ein Verteidigungsfall in naher Zukunft wirklich eintreten könnte, sagt Kommandeur Odlo. An der Grenze zu Russland sei alles wie immer, eine Bedrohung für Norwegen liege nicht vor.
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