Vor der finalen Weltcupwoche im alpinen Skisport in Meribel/Courchevel (Frankreich) sind fünf der zehn Wertungen noch offen. Österreich hat bei den Männern in der Abfahrt durch Matthias Mayer noch eine minimale Kugel-Chance, sowie eine etwas bessere im Slalom durch Manuel Feller. „Beim Finale ist schon so viel passiert. Wirklich weit weg ist nur Henrik Kristoffersen. Und wenn da was passiert, wollen wir wieder einmal parat sein“, sagte Rennsportleiter Andreas Puelacher.
MÄNNER:
Gesamtweltcup (entschieden): Marco Odermatt hat den Gesamtweltcup bereits gewonnen, denn der Schweizer hat vier Rennen vor Ende ein Plus von 329 Punkten gegenüber dem Norweger Aleksander Aamodt Kilde stehen, beide bestreiten aber keinen Slalom. Der Kärntner Matthias Mayer ist 38 Zähler hinter dem Norweger Henrik Kristoffersen Vierter und damit noch im Rennen um den Podestrang. Gesamtvierter war er bereits 2020 einmal. Mit Vincent Kriechmayr auf Platz sechs und Manuel Feller auf sieben sind zwei weitere Österreicher in den Top Ten zu finden.
Abfahrt (offen): Es ist nicht davon auszugehen, dass sich Aleksander Aamodt Kilde und Olympiasieger Beat Feuz bei ihrem Duell um die wichtigste Speedkugel noch stören werden lassen. Der Norweger nahm 23 Punkte Vorsprung auf den vierfachen Kugelgewinner aus der Schweiz mit auf die Strecke in Courchevel. Der Olympiadritte Matthias Mayer müsste bei einem Minus von 84 Zählern auf dem Konto das letzte Saisonrennen gewinnen und Kilde dürfte nicht in den Top 15 sowie Feuz nicht in den Top 6 landen, um noch zu triumphieren. Ähnliches gilt für den Südtiroler Dominik Paris (88).
Super-G (entschieden): Aleksander Aamodt Kilde hat mit dem vierten Saisonsieg daheim in Kvitfjell alles klar gemacht. Für Österreich geht es noch um die weiteren Podestränge. Der Kärntner Olympiasieger Matthias Mayer hat als Zweiter 28 Punkte Vorsprung auf den Schweizer Marco Odermatt und 75 auf den Oberösterreicher Vincent Kriechmayr.
Riesentorlauf (entschieden): Mit vier Siegen, zwei zweiten und einem dritten Rang hat Olympiasieger Marco Odermatt eindrucksvoll das erste kleine Kristall seiner Karriere eingefahren. Hinter dem Schweizer ist der Norweger Henrik Kristoffersen fix Zweiter, der Tiroler Manuel Feller will freilich Platz drei gegenüber dem Italiener Luca de Alpirandini (minus 53) und dem Franzosen Alexis Pinturault (66) absichern.
Slalom (offen): Der Norweger Henrik Kristoffersen führt mit 371 Zählern vor Lucas Braathen (NOR/323), Linus Strasser (GER/307), dem Tiroler Manuel Feller (301) und Daniel Yule (SUI/283). Alle können auf dem Papier noch Rang eins erreichen. Freilich wird Kristoffersen in der derzeitigen Form nur schwer zu knacken und von seiner insgesamt dritten Slalomkugel nach 2016 und 2020 abzuhalten sein. Für Österreich ist es eine von noch zwei lebenden Chancen auf einen Disziplinsieg.
FRAUEN:
Gesamtweltcup (offen): Die Entscheidung um die große Kugel wird zum Showdown zwischen der dreifachen Gesamtweltcupsiegerin Mikaela Shiffrin und Titelverteidigerin Petra Vlhova. Die US-Amerikanerin nimmt 56 Zähler Vorsprung auf die Slowakin mit nach Frankreich. Die Italienerinnen Federica Brignone (minus 314) und Sofia Goggia (394) liegen noch innerhalb des 400-Punkte-Rückstandes und rittern um Rang drei. Ramona Siebenhofer ist als beste ÖSV-Läuferin Zehnte.
Abfahrt (offen): Die vierfache Saisonsiegerin Sofia Goggia steht vor dem Gewinn ihrer dritten Abfahrtskugel. 75 Zähler Vorsprung auf die Schweizer Olympiasiegerin Corinne Suter nimmt die Italienerin mit in das finale Rennen in Meribel. Für Ramona Siebenhofer geht es darum, Rang drei gegenüber beispielsweise der Tschechin Ester Ledecka (acht Zähler zurück) oder ihrer Landsfrau Mirjam Puchner (15) zu verteidigen.
Super-G (entschieden): Federica Brignone steht bereits als Disziplinsiegerin fest, dahinter geht es noch um die weiteren Podestplätze. Der Steirerin Tamara Tippler fehlen als Sechster aber bereits 73 Zähler auf die hinter Elena Curtoni drittplatzierte Sofia Goggia. Ein gänzlich italienisches Kugel-Podium ist also möglich.
Riesentorlauf (offen): In der Theorie können sich noch vier Läuferinnen die Riesentorlauf-Kugel schnappen. Olympiasiegerin Sara Hector aus Schweden hat nach dem Ausfall in Aare nur noch fünf Zähler Vorsprung auf die Schweizerin Wendy Holdener gerettet, aber bereits 51 auf Mikaela Shiffrin (USA) und 91 auf Petra Vlhova (SVK). Katharina Truppe ist als beste Österreicherin Zehnte.
Slalom (entschieden): Bereits am 11. Jänner stellte Petra Vlhova in Schladming den Gewinn der kleinen Kristallkugel sicher. Für die zuletzt in Aare siegreiche und als Kugelverteidigerin entthronte Katharina Liensberger geht es als derzeit Dritte noch um einen Rang unter den ersten drei der Disziplinwertung. Auf Mikaela Shiffrin fehlen der Vorarlbergerin 97 Zähler, auf die Deutsche Lena Dürr hat sie 15 Zähler Vorsprung
Keine Kugel für den ÖSV gab es zuletzt 2019/20, in der vergangenen Saison schlugen im Super-G Vincent Kriechmayr sowie im Slalom Katharina Liensberger und Marco Schwarz zu. Dafür sieht es heuer im Nationencup gut aus: Nachdem Österreich in der vergangenen Saison zum zweiten Mal infolge den Kürzeren gegen die Schweiz gezogen hatte und auch in den Wertungen der Frauen und Männer nur auf Platz zwei landete, führt Rot-Weiß-Rot vor der Finalwoche in allen drei Listen. Bei den Männern geht es aber eng her, Österreich hat nur 19 Zähler Vorsprung auf die Schweiz.
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