Vor Sensationscoup

ÖSV-Rookie übertrumpft Rekord des Olympiasiegers

Vorarlberg
15.03.2022 07:55

Der Schweizer Ryan Regez krönte sich vor vier Jahren mit unglaublichen sechs Siegen zum Skicross-Europacupgesamtsieger. Eine Marke, die unerreicht blieb - bis der Vorarlberger Mathias Graf den Umstieg von den Alpinen zu den Skicrossern wagte und den Rekord des frisch gebackenen Olympiasiegers bereits in seiner ersten Saison pulverisierte.

„Gratulationen nehme ich erst an, wenn der Gesamtsieg auch rechnerisch fix ist", winkte Skicrosser Mathias Graf ab, nachdem er am Wochenende in San Pellegrino (It) den sechsten und siebten Saisonsieg im Europacup einfahren und den Vorsprung gegenüber Melvin Tchiknavorian (Fra) in der Gesamtwertung auf 196 Zähler ausbauen konnte.

Mathias Graf (M.) hatte auch im zweiten Europacuprennen in San Pellegrino die Nase vorne und triumphierte vor den beiden Italienienern Simone Deromedis (li.) und Dominik Zuech (re.). (Bild: ÖSV)
Mathias Graf (M.) hatte auch im zweiten Europacuprennen in San Pellegrino die Nase vorne und triumphierte vor den beiden Italienienern Simone Deromedis (li.) und Dominik Zuech (re.).

Dem Dornbirner, der erst vor der Saison von den Alpinen zu den Skicrossern gewechselt war, reicht beim Finale in Les Contamines (Fra) am 25. und 26. März bereits ein 27. Rang, um als vierter Österreicher nach dem Tiroler Daniel Riegler (2014), dem Salzburger Adam Kappacher (2015) und dem Steirer Robert Winkler (2020) den Europacupgesamtsieg und damit ein fixes Weltcupticket für die neue Saison zu holen.

Die Vorarlberger Skicrosser Mathias Graf (li.) und Maximilian Jagg trainierten in der vergangenen Saison oftmals gemeinsam am Dornbirner Bödele. (Bild: Maurice Shourot)
Die Vorarlberger Skicrosser Mathias Graf (li.) und Maximilian Jagg trainierten in der vergangenen Saison oftmals gemeinsam am Dornbirner Bödele.
Viel Untersützung gab es für Mathias Graf von seiner Familie: Papa Richard schaute auf einen „sauberen“ Riesentorlauf-Schwung, Bruder und Ex-Skicrosser Bernhard, war maßgeblich am Bau der „Trainingszentrums“ am Bödele beteiligt. (Bild: Maurice Shourot)
Viel Untersützung gab es für Mathias Graf von seiner Familie: Papa Richard schaute auf einen „sauberen“ Riesentorlauf-Schwung, Bruder und Ex-Skicrosser Bernhard, war maßgeblich am Bau der „Trainingszentrums“ am Bödele beteiligt.

Doch was sind die Gründe für den kometenhaften Ein- und Aufstieg des 26-Jährigen? „Es macht unheimlich viel Spaß, mit diesem Team zu arbeiten“, unterstreicht Graf, der mit seinen sieben Saisonsiegen die bisherige Rekordmarke des regierenden Olympiasiegers Ryan Regez (Sz) knackte. Der feierte im Winter 2017/18 sechs Siege. „Das Trainerteam um Marzel Renn und die Verbandsleitung um Sabine Wittner gaben mir alle Freiheiten und dank des Riesentorlauftrainings mit meinem Papa Richard bin ich heute auch ein besserer Skifahrer, als noch vor einem Jahr.“

Service-Guru Heinz Krawanja (re.) machte die Kästle-Skier von Mathias Graf rasend schnell.
 (Bild: Max Haslauer)
Service-Guru Heinz Krawanja (re.) machte die Kästle-Skier von Mathias Graf rasend schnell.

Dazu kommen die perfekten Verhältnisse am Dornbirner Bödele. „Da habe ich oft bis Einbruch der Dunkelheit Starttrainings absolviert“, verrät Mathias, der auch die Rolle von ÖSV-Servicemann Heinz Krawanja und die Qualität seiner Kästle-Latten als wichtige Bestandteil des Erfolgs sieht. Im Hinblick auf die neue Saison verspüre er keinen großen Druck. „Alles was kommt, ist Zugabe. Aber vielleicht werden die anderen ja nervös, wenn sie gegen mich fahren müssen", sagt Graf augenzwinkernd. 

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