„Andere folgen“
Diese Mega-Jachten wurden bereits beschlagnahmt
Erneut ist eine Super-Jacht eines russischen Oligarchen beschlagnahmt worden. In Barcelona wurde das Schiff „Valerie“ an die Kette gelegt - es wird dem Chef eines russischen Rüstungskonzerns zugeschrieben, der auch ein Vertrauter des russischen Präsidenten Wladimir Putins ist. Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez versprach nach der Festsetzung der Jacht: „Andere werden folgen.“ Eine Übersicht, welcher schwimmende Luxustempel wegen der Sanktionen gegen Moskau bereits aus dem Schiffsverkehr gezogen wurde.
85 Meter lang und 140 Millionen Dollar (127 Mio. Euro) wert: Die „Valerie“ hat dem Rüstungs-Mogul bestimmt schöne Stunden am Wasser bereitet. 17 Gäste haben auf ihr Platz, bis zu 27 Besatzungsmitglieder sind vorgesehen. Sie ist einer der größten Luxusjachten der Welt. Erst im Jahr 2021 soll sie laut superyachttimes.com eine Umrüstung (Refit) bekommen haben.
Doch die Renovierung hätte sich der Besitzer Tschemesow wohl sparen können. „Wir haben eine Jacht eines der wichtigsten russischen Oligarchen mit einem geschätzten Wert von 140 Millionen Dollar in Barcelona vorübergehend festgesetzt, die 85 Meter lang ist“, verkündete nun der spanische Ministerpräsident. Er nannte zwar den Namen des Besitzers nicht, die spanische Zeitung „El Pais“ berichtete allerdings, dass es sich dabei um „Valerie“ handelt. Ihr Besitzer ist als Verbündeter Putins und der Chef des Rüstungskonzerns Rostec aus die Sanktionsliste des Westens geraten. Damit ist der Russe in guter Gesellschaft: Auch anderen Oligarchen wurde bereits ihr Luxusschiff weggenommen.
„Sailing Yacht A“ von Andrej Melnitschenko
Die größte Segeljacht der Welt, die „Sailing Yacht A“ des Milliardärs Andrej Melnitschenko wurde in Italien festgesetzt, nachdem ihr Besitzer kurz zuvor auf die Sanktionsliste der EU gesetzt wurde. Das 143-Meter-Schiff mit einem geschätzten Wert von 530 Millionen Euro liegt in Triest an der Kette.
„Lady M“ von Alexej Mordaschow
Der Wert des 65 Meter langen Luxus-Motorschiffs „Lady M“ wird mit 65 Millionen Euro angegeben. Sie beeindruckt mit einer möglichen Spitzengeschwindigkeit von 28 Knoten (ca. 52 km/h). Ihre beiden Motoren haben eine Gesamtleistung von 9222 Pferdestärken oder 6877 kW. Mit einem Treibstofftank von 57.000 Litern Fassungsvermögen kann sie problemlos den Atlantik überqueren. An Bord befindet sich neben einem großzügigen Pool auch ein Schönheitssalon. Die Jacht wurde in Sanremo in Italien beschlagnahmt.
„Amore Vero“ von Igor Sechin
Die 86 Meter Jact Amore Vero wurde Anfang März in Frankreich beschlagnahmt, als sie gerade unrechtsmäßig versuchte, auszulaufen, um den Sanktionen zu entgehen. Eine Besonderheit der Jacht: Aus dem Schwimmingpool wird auf Knopfdruck ein Hubschrauberlandeplatz. Auch ein Whirlpool befindet sich an Bord. Die Jacht des Ölbarons Igor Sechin soll einen Wert von rund 120 Millionen Dollar (109 Mio. Euro) haben.
„Lena“ von Gennadij Timtschenko
Die Jacht „Lena“ des russischen Milliardärs Gennadij Timtschenko wurde in Sanremo beschlagnahmt. Sie ist mit „nur“ 40,8 Metern Länge fast schon eine kompakte Superjacht mit einem Wert von rund 55 Millionen Dollar. Es sind nur wenig Einzelheiten über das flotte Gefährt bekannt, 2020 soll sie ein Refit bekommen haben. Sie soll eine Spitzengeschwindigkeit von 29 Knoten (ca 52 km/h) erreichen.
„Dilbar“ von Alischer Usmanow
Die Super-Jacht „Dilbar“ gehört Putin-Freund Alisher Usmanow und gilt mit einer Gesamtlänge von 156 Metern als eine der luxuriösesten Jachten der Welt. Ihr Wert soll sich auf 600 Millionen Euro belaufen. Sie verfügt über zwei Hubschrauberlandeplätze und ein exquisites Interieur. Vor zwei Wochen machte sie Schlagzeilen, weil sie ebenfalls in Hamburg beschlagnahmt worden sein sollte - doch das war eine Falschmeldung. In Deutschland ist unklar, welche Behörde für den Vollzug der Sanktionen verantwortlich ist. Außerdem gehört das Schiff wohl nicht Usamnow direkt, sondern ein maltesisches Firmenkonstrukt dient als Eigentümer, das es schwierig macht, die Jacht an die Kette zu legen.
Weitere Vermögenswerte von Russen von Sanktionen betroffen
Doch nicht nur Jachten werden Oligarchen wegen der Sanktionen des Westens abgenommen. So ist der russische Klubbesitzer Roman Abramovich von der Leitung des englischen Fußball-Spitzenklubs Chelsea ausgeschlossen worden. Er kündigte an, den Klub verkaufen zu wollen, den er 2003 erworben hatte. In Österreich ließ die Nationalbank Konten russischer Bürger sperren, die auf der Sanktionsliste stehen. Wegen des Datenschutzes wurden allerdings keine weiteren Details veröffentlicht.
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