6000 Stück konfisziert

Grafikkartenschmuggler gingen Chinas Zoll ins Netz

Elektronik
15.03.2022 10:57

Dem chinesischen Zoll sind in der Hafenstadt Huanggang Grafikkarten-Schmuggler ins Netz gegangen: Fast 6000 begehrte 3D-Beschleuniger des Herstellers XFX wurden falsch deklariert, um weniger Steuern zahlen zu müssen. Die Ware wurde beschlagnahmt.

Grafikkarten sind seit zwei Jahren weltweit Mangelware, im Handel zahlt man Wucherpreise. Grund sind anhaltende Produktionsengpässe und eine hohe Nachfrage in der Krypto-Industrie, die den Markt leer kauft und kaum Ware für aufrüstwillige Gamer übrig lässt.

Verpackungs-Tricks und falsche Papiere
Ein Posting des chinesischen Zolls am Twitter-Pendant Weibo zeigt nun laut Heise.de, was derzeit mit vielen Grafikkarten passieren dürfte. 5830 Radeon-Grafikkarten des Herstellers XFX seien aus dem Verkehr gezogen worden, weil versucht wurde, sie falsch zu deklarieren, um Steuern zu sparen.

Viele Grafikkarten landen derzeit nicht bei Computerspielern, sondern in Ethereum-Rechenzentren. (Bild: stock.adobe.com)
Viele Grafikkarten landen derzeit nicht bei Computerspielern, sondern in Ethereum-Rechenzentren.

Es waren die Papiere falsch ausgefüllt, die Modellbezeichnungen der Grafikkarten überklebt und statt in der Originalverpackung wurden die Grafikkarten einfach in Luftpolsterfolie verschickt. Der Warenwert der Lieferung betrug laut Zoll umgerechnet 2,9 Millionen Euro. Die Website des Herstellers war nach dem Fund mehrere Tage offline.

Für Mining-Farmen bestimmt?
Der Verdacht liegt nahe, dass die Grafikkarten nicht für den Endkundenmarkt bestimmt waren, sondern für einen Mining-Großkunden. Seit Jahren gibt es Gerüchte, dass die Hersteller große Mengen ihrer 3D-Beschleuniger direkt an sogenannte Mining-Farmen verkaufen. Auch der Weiterverkauf gebrauchter Mining-Karten an Gamer wäre denkbar.

PC-Gamer, die zum regulären Preis eine Grafikkarte erstehen möchten, schauen derweil weiterhin durch die Finger: Die anhaltende Chipknappheit dürfte, gepaart mit dem Mining-Boom, noch länger für Engpässe sorgen. Zumal der Krieg in der Ukraine - krone.at berichtete - die ohnehin zu geringe globale Chipproduktion weiter belasten dürfte.

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