Leere Regale oder Abgabemengen, die rationiert werden! Seitdem bekannt ist, dass die Ukraine der weltweit größte Produzent von Sonnenblumenöl ist und die Lieferungen auch von Rohöl wegen des Kriegs gestoppt sind, gibt’s Hamsterkäufe. Das fordert auch die oberösterreichischen Speiseölhersteller wie VFI und Rapso.
Zu Beginn der Corona-Pandemie wurde Toilettenpapier gehamstert, nun werden offenbar Speiseöl-Vorräte angelegt. Weil die Ukraine der größte Hersteller von Sonnenblumenöl ist und hier derzeit aufgrund des Kriegs die Lieferketten auf Eis gelegt sind, ist die Angst der Konsumenten groß, bald nicht mehr kochen und backen zu können, weil das Öl aus ist. Die Folge: In Deutschland gab’s bereits letzte Woche leere Öl-Regale in den Supermärkten.
„Es werden alle Speiseöle verstärkt gekauft“, sagt Klemens Rauch, der mit seinem Bruder Florian Chef der VFI mit Sitz in Wels ist. Die Produktionsstandorte der Firma, zu der die Marken „Bona“ und „Kronenöl“ gehören, laufen auf Hochtouren: die Ölpresse in Ennsdorf und die Speiseölraffinerie in Wels. Rauch beruhigt: „Es gibt genug Öl für alle. Es kann in Einzelfällen zu tageweisen Ausverkauft-Situationen bei Sonnenblumenöl kommen, aber nur dann, wenn sich Menschen mit zu viel Öl eindecken.“
Alternativen sind gefragt
In Österreich erfolgt der größte Teil der Versorgung mit Sonnenblumenöl mit Rohstoffen aus Mitteleuropa, beruhigen die heimischen Hersteller. Trotzdem haben die Versorgungsengpässe aus der Ukraine Folgen. „Aufgrund der schlechten Verfügbarkeit von Sonnenblumenöl wird Pflanzenöl aus Raps und gentechnikfreiem Soja aus europäischem Anbau als Alternative wichtiger“, rechnet Rauch.
Das spürt auch Rapso. „Um die Versorgung bis zur neuen Ernte sicherzustellen, können wir ab sofort keine Neukundenaufträge mehr annehmen“, sagt Andreas Pirschl, Vorstand der VOG-Gruppe, zu der der Rapsöl-Hersteller seit 1993 gehört. Im Vorjahr wurden 16 Millionen in Aschach abgefüllte 750-Milliliter-Flaschen Rapso verkauft.
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