Rathaus gibt zu:

Versorgungsjob von Brauner war für die Fisch‘

Politik & Wirtschaft
15.03.2022 19:00

Der Millionen teure Versorgungsjob für die frühere Wiener Vizebürgermeisterin Renate Brauner hatte außer für sie selbst keinen Nutzen. Das gibt jetzt sogar - wenn auch indirekt - das Rathaus zu.

Wie man Ex-Politiker mit gut dotierten Positionen bis zur Rente versorgt, darüber könnte Renate Brauner wohl ein Buch schreiben. 2018 wurde für die frühere Vizebürgermeisterin das Büro für Daseinsvorsorge geschaffen, samt Räumlichkeiten und Sekretärinnen. Als Bürochefin kassierte die Häupl-Vertraute laut „Krone“-Infos knapp unter 140.000 Euro im Jahr.

Einen Leistungsbericht hat die Ex-Stadträtin jedoch nie veröffentlicht. Wie auch? Denn die Agenden für Daseinsvorsorge blieben immer im Bereich der MA 27 angesiedelt und wurden „zu keinem Zeitpunkt“ aus dem Magistrat ausgegliedert, heißt es in einer Anfragebeantwortung durch Finanzstadtrat Peter Hanke (SPÖ). Ein indirektes Eingeständnis. „Das ist der Beweis dafür, dass es sich um einen reinen Versorgungsposten gehandelt hat. Für Brauners Büro gab es keine Existenzgrundlage“, sagt ÖVP-Klubobmann Markus Wölbitsch.

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Das ist der klare Beweis dafür, dass es sich lediglich um einen reinen Versorgungsposten gehandelt hat, mit dem Ziel der politisch gescheiterten Stadträtin die ausstehenden Jahre bis zum Pensionsantritt finanziell zu versüßen.

ÖVP-Klubobmann Markus Wölbitsch

Kosten von 365.000 Euro im Jahr
Dieses fragwürdige Überbrückungsprogramm hat sehr viel Steuergeld verschlugen: Laut Rechnungshof 365.000 Euro im Jahr. Eine Gegenleistung konnten die Prüfer nicht finden. Das aus der Stadtverwaltung bewusst ausgelagerte Büro (um der Kontrolle der Opposition zu entziehen) existierte immerhin dreieinhalb Jahre und wurde Ende 2021 aufgelöst.

Da hatte „Hallöchen-Brauner“ ihr Pensionsalter erreicht. „Keine Wiener hat je von diesem Büro profitiert. Mit Ausnahme Brauner selbst“, erklärte der dritte Landtagspräsident Manfred Juraczka. Ein Manager der Wien Holding betreut nun Brauners „Arbeit“ nebenher mit. Der Mehraufwand wird ihn wohl nicht allzu sehr stressen.

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