Albtraum für Westen

China bestätigt heimlichen Aufbau von Cyberarmee

Web
30.05.2011 12:54
Beobachter bezeichnen die Aussage als Albtraum für den Westen: Das chinesische Verteidigungsministerium hat bestätigt, dass das Land - wie seit Jahren vermutet wird - eine Cyberarmee aufgebaut hat. 30 der besten Computerspezialisten aus allen Bereichen seien für die sogenannte "Blaue Armee" ausgebildet worden, berichtet die britische "Times".

Die Blaue Armee wird zwar vonseiten Chinas der Verteidigung zugerechnet, allerdings darf angenommen werden, dass das Land sie in Zukunft nutzen könnte (oder dies bereits tut), um Cyber-Spionage und -Sabotage zu betreiben. Seit Jahren wird China verdächtigt, für zahlreiche Hackerangriffe auf westliche Institutionen und Firmen verantwortlich zu sein.

Bei einem seltenen Briefing durch das chinesiche Verteidigungsministerium habe dessen Sprecher Geng Yansheng nun zum ersten Mal offiziell bestätigt, dass die Blaue Armee existiert, so die "Times". Die Cyberkrieger sollen demnach die Sicherheit der Streitkräfte verbessern. Auf die Frage, ob die Einheit zum Zweck gegründet worden sei, andere Staaten anzugreifen, hielt sich Geng beunruhigend vage. Internetsicherheit sei eine internationale Frage geworden, die auch auf das Militär und den Kampf Auswirkungen habe, so Geng. Auch China sei ein Opfer und kaum fähig, sich gegen Cyberattacken zu schützen.

30 Spezialisten und Millioneninvestititon
Die Blaue Armee soll vor etwa zwei Jahren ins Leben gerufen worden sein. Laut offizieller Zeitung der Volksbefreiungsarmee, wie die Streitkräfte Chinas genannt werden, wurden "mehrere zehn Millionen" Yuan (mehrere Millionen Euro) dafür ausgegeben. Ein ehemaliger chinesischer General hat gegenüber der "Times" weitere Details verraten: 30 besonders talentierte Computerspezialisten aus verschiedenen Bereichen - Soldaten, Offiziere, Studenten und andere - habe man für die Blaue Armee rekrutiert.

Bei Angriffssimulation angeblich triumphiert
Wie die Volksbefreiungsarmee-Zeitung weiter berichtete, hätten die Cyberkrieger erst vor Kurzem in einer Simulation triumphiert. Sie mussten demnach gegen eine vier Mal größere Angreifergruppe antreten, die das Militärnetzwerk mit Viren, Junkmail und Hackerattacken lahmlegen wollte, um an geheime Daten zu gelangen. Die Blaue Armee habe dies jedoch zu verhindern gewusst.

Chinas Hacker bei Firmendatenklau ganz vorn
Eine Untersuchung über Cyberspionage des US-Sicherheitsspezialisten Symantec vom letzten Jahr hat ergeben, dass ein Viertel aller Versuche, Firmen auszuspionieren, von China ausging. Westliche Geheimdienste bringen solche Hackerattacken seit Jahren mit der Volksbefreiungsarmee und der chinesischen Regierung in Zusammenhang.

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