Die Union-Sportfliegergruppe Ybbs mit Standort am Flugplatz St. Georgen am Ybbsfelde im niederösterreichischen Bezirk Amstetten schlägt sich nach schweren Vorwürfen noch immer mit einem Ex-Vereinsmitglied und Fluglehrer herum. Am Mittwoch soll am Landesgericht St. Pölten der Schlussakt folgen: Der Pilot muss sich nun wegen Nötigung verantworten.
Bereits seit vergangenem Herbst brodelt es im Flugverein in St. Georgen am Ybbsfelde heftig. Ein ausgeschlossenes Ex-Mitglied erhob damals schwere Vorwürfe wegen sexueller Belästigung, Mobbing und Verfehlungen im Schulungsbetrieb. Der Lehrbetrieb musste zwischenzeitlich sogar ausgesetzt werden, die „Krone“ berichtete. Nach wechselseitigen Anzeigen – die Untersuchungen gegen den Vereinsobmann und den betroffenen Flugschule-Chef wurden bereits von der Staatsanwaltschaft eingestellt – steht nun der mutmaßliche Querulant selbst vor Gericht.
Jetzt geht es um Nötigung: „Von den Vorwürfen des Herrn ist absolut nichts übrig geblieben, außer eine von ihm möglicherweise begangene Nötigung und der Tatsache, dass er fast die Karriere eines ehemaligen Vereinskollegen ruiniert hat. Wir hoffen auf ein rasches Ende“, zeigt sich Dietmar Kerschbaumer, Anwalt des Vereins, im „Krone“-Gespräch zuversichtlich.
Die haltlosen Vorwürfe haben meinen Mandaten eine furchtbare Zeit beschert. Wir hoffen auf ein endgültiges Urteil.
Rechtsanwalt Dietmar Kerschbaumer
Tonband-Aufnahmen als Beweis
Der angeblich geschasste Pilot gibt indes noch immer nicht auf: „Ich kann alles beweisen. Die angefertigten Tonband-Aufnahmen werden meine Vorwürfe bestätigen, ohne sie hätte ich wohl keine Chance“, so der Beschuldigte. Bislang hat von dieser „Black-Box“ aber noch niemand etwas gehört und auch die zuständige Staatsanwaltschaft äußerte Zweifel an der Existenz.
Im Laufe des Mittwochs soll in diesem Fall also endlich der Schlussakt folgen, doch am Horizont taucht schon der nächste Konflikt auf. Denn eine ehemalige Flugschülerin soll nun ebenfalls Anzeige wegen sexueller Belästigung erstattet haben. Noch prüfen die Behörden die Verdachtslage, aber diese dürfte laut einem Ermittler wieder einmal nur sehr dünn sein ...
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