Kein Thema für Jaissle

Die Wahrheit hinter dem Junuzovic-Rätsel

(Bild: EXPA/ Florian Schroetter)

Unter Bullen-Trainer Matthias Jaissle spielt der Routinier derzeit überhaupt keine Rolle mehr. Das sorgt für große Verwunderung, denn der 34-Jährige wäre längst wieder spielbereit. Eine Kolumne von Christoph Nister.

Einen echten Coup landete Salzburgs Sportdirektor Christoph Freund, als er 2018 Zlatko Junuzovic von Werder Bremen an die Salzach lockte. Der 55-fache ÖFB-Internationale war die Antithese zum „Jugendwahn“, dem die Bullen schon damals verfallen waren. Seine Verpflichtung sollte sich als Glücksgriff erweisen – für beide Seiten. 113-mal schnürte der Routinier bislang die Schuhe für Salzburg, steuerte zwölf – meist spektakuläre – Tore bei, leistete 32 Assists und eroberte mit seiner Leidenschaft am Platz und seiner zugänglichen Art abseits des Rasens die Herzen der Fans.

Zlatko Junuzovic (M.) trainierte am Dienstag wieder einmal mit der Mannschaft - in Spielen kam er zuletzt nicht zum Zug.

(Bild: Tröster Andreas)

Jenes von Matthias Jaissle scheint er nicht in selbem Maße erwärmt zu haben. Denn obwohl „Juno“, der im Herbst monatelang verletzt ausfiel, schon seit vier Wochen wieder trainiert, bekommt er vom Trainer keine Chance sich zu zeigen.

Junuzovic fühlt sich bereit
Der sieht Junuzovic „noch nicht bei hundert Prozent“. Doch wie soll der 34-Jährige auf hundert Prozent kommen, wenn er keine Spielpraxis erhält? Wie die „Krone“ aus Teamkreisen erfuhr, verstehen viele nicht, warum Junuzovic völlig außen vor gelassen wird. Er trainiert seit vier Wochen mit, fühlt sich bereit, lässt sich nie hängen und erweist sich als absoluter Musterprofi.

In ihm drin dürfte es aber schon länger brodeln. Denn eines ist klar: Ein Spieler vom Kaliber und der Klasse eines Zlatko Junuzovic hat eine faire Chance verdient.

Im Sommer läuft der Vierjahresvertrag des Routiniers aus, jener von Jaissle ist hingegen bis Sommer 2024 datiert. Das alles andere als perfekte Verhältnis der beiden lässt vermuten, dass die Ära Junuzovic in Salzburg bald zu Ende geht.