Ja, es gibt viele gute Argumente, die den Vorschlag von Greenpeace Deutschland stützen: Wegen der viel beklagten derzeit extrem hohen Treibstoffpreise sollte man für einen begrenzten Zeitraum auf den Autobahnen Tempo 100, auf Landstraßen Tempo 80 verfügen. Das würde viel an Treibstoff sparen und nebenbei wegen des verringerten CO2-Ausstoßes auch der Umwelt und dem Klima nützen. Medien-Physiker Werner Gruber rechnete auch nach und bestätigt, dass man sich durch diese beiden Temporeduktionen zwischen 30 und sogar 40 Prozent Treibstoff sparen würde. Den Vorschlag getraute sich hierzulande zunächst dennoch nur die niederösterreichische Grünen-Chefin explizit aufzunehmen. Ihre Parteikollegin Leonore Gewessler, als Verkehrsministerin zuständig, bremst allerdings bei der Tempobremse: Die Regierung werde so eine Maßnahme nicht verordnen, verlautete sie. Schau, schau. Das sagt sie wohl nicht zuletzt im Bewusstsein, dass die Österreicher schwer von solchen Tempolimits zu überzeugen wären. Ein klares Ergebnis brachte da auch die „Frage des Tages“, die wir via krone.at stellten. Wir wollten wissen, ob die Österreicher zum Energiesparen für Tempo 100 auf Autobahnen wären. Da sagten vier von fünf Nein. Lieber eben doch mehr Tempo, auch wenn es mehr Geld für den Tank kostet.
Russische Heldin. Sie heißt Marina Owsjannikowa, ist 44 Jahre alt, Tochter eines Ukrainers und einer Russin und bisher Journalistin beim russischen Staats-TV. Ihr letzter Auftritt dort dürfte jener am Montag Abend gewesen sein, als sie während der Hauptabend-Nachrichtensendung hinter der Moderatorin auftauchte - mit einem Schild, auf das sie gemalt hatte: „Stoppt den Krieg. Glaubt die Propaganda nicht. Hier werdet ihr belogen.“ Dazu rief sie mehrfach: „Stoppt den Krieg“. Seitdem ist Owsjannikowa weltberühmt. Gilt international als russische Heldin. Das brachte sie auch umgehend ins Gefängnis. Dort werde sie für lange Zeit verschwinden, vermutete man. Doch Dienstag Abend verkündete man in Russland, sie sei bloß zu umgerechnet 226 Euro Strafe verurteilt worden. Und das soll´s gewesen sein in einem Regime, das schon Menschen, die an Demonstrationen teilnehmen, ins Gefängnis steckt und die Karrieren der Protestierer zerstört? Die Kritiker in den Gulag schickt oder sie gar hinterrücks ermordet? Wirklich nur 226 Euro Strafe für diesen sensationellen Auftritt gegen Putin und seinen Krieg, den man in Russland so nicht nennen darf? Wie formulierte es die mutige Journalistin auf ihrem Schild: „Glaubt die Propaganda nicht. Hier werdet ihr belogen.“ Die ganze Welt bewundert diese Frau. Aber man muss Angst um sie haben!
Einen schönen Mittwoch!
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