Der Zugang der russischen Öffentlichkeit zu unabhängiger Information wird noch etwas schwieriger: Russland hat die Hauptseite der britischen BBC und anderer unabhängiger Medien für Nutzerinnen und Nutzer im Land gesperrt. Die Maßnahme der Medienaufsichtsbehörde Roskomnadsor vom Mittwoch traf etwa 30 Internetseiten, wie die Nachrichtenagentur Interfax meldete.
„Ich denke, dass ist nur der Anfang der Gegenmaßnahmen in dem vom Westen angezettelten Informationskrieg gegen Russland“, kommentierte Außenamtssprecherin Maria Sacharowa die Sperrung des öffentlichen britischen Senders BBC.
Unter den geblockten Medien sind auch mehrere ukrainische Medien und ein estnisches Portal, das eine russischsprachige Version betreibt. Mit Programmen zur verschlüsselten Kommunikation über sogenannte virtuelle private Netzwerke (VPN) waren die Internetseiten weiterhin zu erreichen.
Die Sperrung traf auch das Recherchenetzwerk Bellingcat, das auch immer wieder Enthüllungsgeschichten über den Machtapparat in Moskau veröffentlicht hat. Blockiert wurde zudem die Homepage der russischen Zeitung „Nowyje Iswestija“, die seit 2016 nur noch online zu lesen ist, sowie eine russischsprachige israelische Nachrichtenseite.
Seit Beginn des Krieges gegen die Ukraine vor gut drei Wochen wurden bereits mehrere unabhängige Medien gesperrt. Die russischen Behörden schränkten den Zugang zu Online-Medien seither massiv ein. Betroffen sind auch internationale Online-Netzwerke wie Facebook, Twitter und Instagram. Anfang März hatte Präsident Wladimir Putin zudem ein Gesetz unterzeichnet, das drakonische Haftstrafen bei „Falschinformationen“ über die russische Armee vorsieht.
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