Anti-Kriegs-Protest

Owsiannikowa: „Sorge mich extrem um Sicherheit“

Ausland
16.03.2022 14:25

Die russische TV-Mitarbeiterin, die vor laufender Kamera gegen den Krieg in der Ukraine protestiert hat, zeigt sich äußerst besorgt um ihre Sicherheit. „Ich glaube an das, was ich getan habe, aber ich verstehe jetzt das Ausmaß der Probleme, mit denen ich fertig werden muss“, sagte Marina Owsiannikowa am Mittwoch in einem Interview. „Und natürlich sorge ich mich extrem um meine Sicherheit.“ Unklar ist, ob sie tatsächlich mit einer Geldstrafe davon kommt oder ihr doch bis zu 15 Jahre Gefängnis drohen.

Sie hoffe, dass sie nicht strafrechtlich verfolgt werde und habe auch nicht vor, aus Russland zu fliehen, sagte Owsiannikowa der Nachrichtenagentur Reuters. Die russische TV-Redakteurin  war am Dienstag mit einem Bußgeld von 30.0000 Rubel (rund 250 Euro) belegt worden, nachdem das Moskauer Präsidialamt wenige Stunden zuvor ihren Protest als Rowdytum kritisiert hatte.

(Bild: APA/AFP)

Ihr könnte aber immer noch eine lange Haftstrafe drohen: Laut der Nachrichtenagentur TASS hatten Ermittler geprüft, ob die Frau nach einem neuen Gesetz bestraft werden kann, das für eine Diskreditierung der Streitkräfte bis zu 15 Jahren Haft vorsieht. Reuters hat in einer schriftlichen Anfrage beim Moskauer Innenministerium um weitere Informationen gebeten und gefragt, ob der Fall abgeschlossen sei.

„Fühle mich nicht als Heldin“
Owsiannikowa hatte sich am Montagabend während einer Nachrichten-Livesendung des staatlichen TV-Senders Kanal Eins mit einem Plakat hinter die Moderatorin gestellt, auf dem sie zum Ende des Kriegs in der Ukraine aufruft und vor Propaganda warnt. „Ich fühle mich absolut nicht als Heldin“, sagte sie in dem Reuters-Interview weiter. Sie hoffe aber, dass sie das Opfer nicht umsonst gebracht habe und dass die russische Bevölkerung Propaganda genauer hinterfrage und andere Informationsquellen finde.

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