Millionen ohne Strom

Erdbeben in Fukushima: Tsunami-Warnung aufgehoben

Ausland
16.03.2022 22:05

Ein starkes und langes Erdbeben hat am späten Mittwochabend (Ortszeit) Fukushima in Japan erschüttert. Das Beben war auch in der 240 Kilometer (Luftlinie) entfernten Hauptstadt Tokio noch zu spüren. Laut offiziellen Meldungen kam dabei mindestens eine Person ums Leben, 69 Menschen sind zudem verletzt worden. Die Behörde warnte einige Stunden lang vor einem Tsunami, diese Warnung wurde mittlerweile wieder aufgehoben.

Nach Angaben der Wetterbehörde ereignete sich das Beben um 23.36 Uhr Ortszeit (15.36 MEZ) exakt 66 Kilometer von der Stadt Namie entfernt, in der Präfektur Fukushima. Dem Sender NHK zufolge hatte das Erdbeben eine Stärke von 7,3. Für japanische Verhältnisse ist es mittelgroß", sagte der Seismologe Marco Bohnhoff vom Potsdamer Geoforschungszentrum (GfZ).

Hochgeschwindigkeitszug entgleist
Rund zwei Millionen Haushalte waren in Japan ohne Strom, darunter 700.000 allein in Tokio. In der Region der Präfektur Miyagi sei ein Hochgeschwindigkeitszug entgleist, berichtete der Sender NHK. Ddie rund 100 Passagiere an Bord blieben örtlichen Medienberichten zufolge jedoch unverletzt.

Menschen stellen sich in Sendai in der Präfektur Miyagi nach dem Erdbeben in einer Schlange an, um auf ein Taxi zu warten. (Bild: AP)
Menschen stellen sich in Sendai in der Präfektur Miyagi nach dem Erdbeben in einer Schlange an, um auf ein Taxi zu warten.
Stromausfälle in Tokio (Bild: AFP)
Stromausfälle in Tokio

Keine Schäden in Atomruine
Die Regierung in Tokio richtete einen Notfallstab ein. Ministerpräsident Fumio Kishida zufolge wurden keine Störungen an den Atomkraftwerken des Landes festgestellt - auch nicht in der Atomruine in Fukushima.

Das Kernkraftwerk Fukushima Daiichi nahe Tokio (Bild: Copyright 2022 The Associated Press. All rights reserved)
Das Kernkraftwerk Fukushima Daiichi nahe Tokio

Zuvor war vor einem Tsunami von bis zu einem Meter Höhe an der Pazifikküste der Präfekturen Fukushima und Miyagi gewarnt worden. Laut Angaben eines Reporters hätten die Behörden für Teile der Küstenregion in der Präfektur Miyagi eine Evakuierung angeordnet. In der Hafenstadt Ishinomaki im Nordosten des Landes sei ein 20 Zentimeter hoher Tsunami angekommen.

Bilder aus Fukushima nach dem Erdbeben:

Erinnerungen an Katastrophe 2011
Das schwere Beben im Nordosten weckte schlagartig Erinnerungen an die verheerende Katastrophe vor elf Jahren. Eine gigantische Flutwelle hatte sich am 11. März 2011 an der Pazifikküste aufgebäumt und alles niedergewalzt: Städte, Dörfer und riesige Anbauflächen versanken in den Wasser- und Schlammmassen. Rund 20.000 Menschen riss die Flut damals in den Tod. In Fukushima kam es in der Folge im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi zu einem Super-GAU. Er wurde in aller Welt zum Sinnbild der „3/11“ genannten Dreifach-Katastrophe - auch wenn keiner der Todesfälle auf die Strahlung zurückgeführt wird.

Der Betreiber Tepco prüfe, ob es durch das erneut starke Beben zu Unregelmäßigkeiten kam, hieß es. Japan ist eines der am stärksten von Erdbeben gefährdeten Länder der Welt.

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