Günther Steinkellner

„Mehrwertsteuer auf Sprit soll halbiert werden“

Oberösterreich
17.03.2022 21:15

Langfristig sollen Klimaziele erreicht werden, jetzt ist auch noch der Sprit teuer wie selten zuvor. Aufs Auto zu verzichten ist das Gebot der Stunde. Viele bezweifeln, dass das in einem Flächenbundesland wie Oberösterreich überhaupt möglich ist. Verkehrslandesrat Günther Steinkellner fordert eine Halbierung der Mehrwertsteuer auf Sprit.

„Krone“: Wie kann im Pendler-Bundesland Oberösterreich die Abhängigkeit vom Auto mittelfristig verringert werden?
Günther Steinkellner: In einem Flächenbundesland ist das schwierig, da wir ja auch den ländlichen Raum unterstützen müssen. In Ballungszentren forcieren wir Schienenprojekte und den Radwegausbau. Aber das dauert seine Zeit.

Müssen die Menschen am Land bereit sein, umzudenken, um weniger Auto zu fahren?
Umdenken reicht nicht, wenn es kein anderes Angebot gibt. Von Ostermiething bis Waldhausen können die Menschen ohne Auto nicht am öffentlichen Leben teilnehmen.

Wie viele Kilometer legen Sie selbst im Pkw – auch im Dienstwagen – zurück?
Etwa 50.000 Kilometer im Jahr, vorwiegend beruflich.

Und wie oft und bei welchen Gelegenheiten fahren Sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln?
Ich fahre gerne mit dem Zug nach Wien. Da bin ich in einer Stunde und 15 Minuten da. Außerdem kann ich im Zug besser arbeiten als im Dienstauto.

Haben Sie eine Vorstellung davon, wie viel ein Oberösterreicher im Jahr durchschnittlich für Sprit ausgibt?
Das kommt natürlich auf die Kilometerleistung an. Ein Pendler, der am Tag 60 Kilometer fährt, zahlt natürlich mehr als jemand, der Öffis in der Stadt nutzen kann.

Wie sollten Pendler Ihrer Meinung nach kurzfristig entlastet werden?
Es wäre jetzt wichtig, dass – analog zur Gastronomie wegen der Corona-Pandemie – die Mehrwertsteuer auf Treibstoff halbiert wird. Und diese Halbierung muss auch an den Konsumenten weitergegeben werden.

Experten schlagen ein generelles Tempo-Limit von 100 km/h vor, um Sprit zu sparen. Was halten Sie davon? Die Einführung des „Lufthunderters“ auf der A 1 im Jahr 2008 haben Sie ja nicht gerade beklatscht
Wie schnell man fährt, muss doch die Entscheidung jedes Einzelnen bleiben. Bei 130 km/h braucht man eben mehr Sprit als bei 100. Das wirkt sich eh im eigenen Geldbörsel aus. Von Zwangsverordnungen halte ich nichts.

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