Die Lkw-Flotten vieler Unternehmer in Kärnten drohen auf Grund zu laufen. Wegen der Rekordpreise für Diesel ist kaum ein Betrieb noch in der Lage, wirtschaftlich zu arbeiten. Enttäuschte Frächter kritisieren die Politik.
Die explodierenden Preise an den Zapfsäulen sind ein Albtraum für die heimischen Transportunternehmer. Sie kämpfen seit Wochen darum, die steigenden Kosten zu kompensieren. Das Business mit den Lastwagen ist mittlerweile nicht mehr als ein Nullsummenspiel.
Preise bereits zu Jahresbeginn vereinbart
„Wir sind tagtäglich mit horrenden Spritpreisen konfrontiert und können nur noch Kunden beliefern, die gewillt sind, einen Mehrpreis zu bezahlen“, klagt Thomas Steindorfer, dessen Fuhrpark in St. Veit derzeit zur Hälfte stillsteht: „Viele weigern sich, mehr zu bezahlen als zu Jahresbeginn vereinbart wurde. Wir Transporteure arbeiten aber, um Geld zu verdienen, nicht um draufzuzahlen.“
Wie immer werden die kleinen Unternehmen bestraft; der Mittelstand verarmt.
Thomas Steindorfer, Transporteur
Transportbranche auf sich allein gestellt
Eine andere besorgte Kärntner Transportunternehmerin bringt das Problem auf den Punkt: „Wer sich weigert, bei den aktuellen Preisen Sprit einzukaufen, der bleibt stehen - und ein anderer übernimmt das Geschäft. Was soll man da machen?“ Schon während der Finanzkrise im Jahr 2008 sei die Transportbranche auf sich allein gestellt gewesen.
angestiegen sind die Mineralölpreise seit Beginn des Russland-Ukraine-Konflikts. Dass es in dieser Größenordnung bald wieder nach unten geht, hoffen nicht nur Transporteure.
Das gelte auch für die aktuelle Krise: „Und die Mineralölkonzerne sowie der Staat verdienen sich unterdessen goldene Nasen. Der Transport ist das Barometer der Wirtschaft. Wenn es uns schlecht geht, leiden darunter auch andere Branchen.“
Konkurrenzdruck aus dem Ausland
Bruno Urschitz, Sprecher der Transporteure in der Wirtschaftskammer, verweist auch auf ein anderes Problem, und zwar den Konkurrenzdruck aus dem Ausland: „Nicht nur die Tankfüllung kostet ein Vermögen, auch Ersatzteile werden teurer, weil deren Transporteure die Preissteigerung weitergeben, während wir zum Teil auf Jahresvereinbarungen festsitzen. Wie soll man bei wöchentlichen Preisexplosionen einen Jahrespreis halten?“
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