Flucht aus der Ukraine

„Krone“ in Lemberg: Stau, wohin das Auge reicht

Ausland
17.03.2022 06:00

Der Flüchtlingsstrom an der Grenze zu Polen ist merkbar abgeebbt. Die meisten Ukrainer kommen mit dem Bus oder Auto. Strenge Kontrollen sorgen für lange Wartezeiten.

Kofferpacken nach zwei Wochen Lemberg. Kilometerlanger Stau rein in die Stadt, raus dagegen geht es geschwind. Am Weg zur ukrainisch-polnischen Grenze nur mickrige zwei Kontrollen. Polen, wir kommen! Das wird ein Kinderspiel.

Nur im Schritttempo geht es vorwärts
Am Grenzübergang Korczowa-Krakowez ist es mit der zügigen Reise aber plötzlich vorbei. Stau, wohin das Auge reicht. Für Busse, Lkw und Autos - die meisten mit Kiewer Kennzeichen - gibt es kein Weiterkommen. Nur im Schritttempo geht es vorwärts, wenn überhaupt. Frauen nützen die Stehzeit für ein Nickerchen, die Kinder drücken sich an der Fensterscheibe derweil die Nase platt. Flüchtlinge, die per pedes unterwegs waren, hatten es zwar nicht so gemütlich, dafür sind sie schneller drüben.

Viele Freiwillige haben eine Stärkung für die Flüchtlinge dabei. (Bild: Sepp Pail)
Viele Freiwillige haben eine Stärkung für die Flüchtlinge dabei.

Zu Fuß kommt kaum noch jemand
Ein Holztunnel wurde für die armen Seelen jetzt errichtet, er bietet ein wenig Schutz vor der Kälte. Waren es vor zwei Wochen noch Tausende, die an der Grenze ausharrten, so ist es jetzt ein überschaubarer Haufen. Zu Fuß kommt kaum noch jemand hierher. Der Flüchtlingsstrom ist deutlich abgeebbt. Wenigstens das. Der Großteil sind Mütter mit ihren Kindern, ein Vater schiebt sein Kind im Rollstuhl dem vorläufigen Sehnsuchtsland Polen entgegen.

Ein Vater schiebt sein Kind der Grenze entgegen. (Bild: Sepp Pail)
Ein Vater schiebt sein Kind der Grenze entgegen.
(Bild: Sepp Pail)

Soldat will wissen: „Haben Sie eine Waffe im Gepäck?“
Kriegswirren hin oder her, die Kontrollen sind trotzdem streng - alles muss auch seine Ordnung haben. Ein Bombenspürhund schiebt seinen Dienst, Grenzsoldaten prüfen jedes Auto auf Herz und Nieren. Kofferraum, Handschuhfach, Motorhaube - das volle Programm. „Haben Sie eine Waffe dabei?“, will der gute Mann wissen. Wir können ihn beruhigen, diesmal „ausnahmsweise“ nicht ...

Nach sechs Stunden haben wir es geschafft. Willkommen Polen, auf Wiedersehen Ukraine.

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