Der Streamingdienst Netflix testet die Einführung eines Gebührensystems für die geteilte Nutzung von Nutzerkonten. Es werde an Möglichkeiten für Abonnenten gearbeitet, ihr Abo „außerhalb ihres Haushalts zu teilen (...) und dabei auch ein bisschen mehr zu bezahlen“, erklärte die Produktleiterin des US-Unternehmens, Chengyi Long.
Zunächst sind demnach in den kommenden Wochen Nutzer in Chile, Costa Rica und Peru betroffen. Ob der Test auf weitere Länder ausgeweitet und eine Gebühr fürs Teilen des Netflix-Accounts letztlich weltweit eingeführt wird, ist derzeit noch offen.
Verbotener Volkssport Account-Sharing
Grundsätzlich gestattet Netflix je nach gebuchtem Abo, mehrere Video-Streams gleichzeitig abzurufen. Gedacht ist dieses Feature für Familien, die im gleichen Haushalt auf mehrere Geräten streamen. Bis zu vier parallele Streams laden aber viele Nutzer ein, ihr Netflix-Abo mit Freunden oder Verwandten zu teilen, die nicht im gleichen Haushalt leben. Ein Schlupfloch, das Netflix ein Dorn im Auge ist, aber wohl auch seinen Teil zum Aufstieg des Streaming-Marktführers beigetragen hat.
Nutzer in Testmärkten zahlen drei Euro drauf
Netflix ging bisher kaum gegen diese bei Nutzern in aller Welt gängige Praxis vor. In den drei Testländern müssen Kunden laut Long künftig aber zwei bis drei Euro monatlich fürs sogenannte Account-Sharing draufzahlen, um zu diesem Zweck bis zu zwei „Unterkonten“ einrichten zu können.
Wachstum hat sich zuletzt deutlich abgeflacht
Netflix hatte - siehe Video - in der Pandemie zunächst ein starkes Wachstum verzeichnet, das im vergangenen Jahr aber deutlich nachließ. Die jüngsten Quartalszahlen hatten einen Kurssturz der Netflix-Aktie zur Folge. Zugleich nimmt der Wettbewerb am Streamingmarkt zu. Immer mehr Player versuchen, mit exklusiven Inhalten Kunden an sich zu binden. Insbesondere der Konkurrent Disney+ verzeichnet starkes Wachstum. Zudem steigen die Kosten für die Produktion eigener Serien und Filme.
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