„Es ist ein Wunder“

Zerbombtes Theater: Zahlreiche Menschen gerettet

Ausland
17.03.2022 13:00

Die Bilder des vollkommen zerstörten Theaters im ukrainischen Mariupol sorgten für Entsetzen - nicht zuletzt, da sich laut Behördenangaben mehr als 1000 Frauen und Kinder unter dem Gebäude befanden, die vor den russischen Angriffen Schutz gesucht haben. Doch in der Tragödie gibt es auch einen Hoffnungsschimmer - der Schutzraum scheint nicht nur standgehalten zu haben, offenbar haben auch die meisten Menschen überlebt. Laut einer Parlamentsabgeordneten konnten bereits rund 130 Zivilisten gerettet werden.

Aus Sorge vor dem Luftangriff wurde schon Tage vor dem Bombenabwurf in großen weißen Lettern das Wort „Kinder“ in russischer Sprache auf den Boden gemalt - dies belegen Satellitenaufnahmen des US-Unternehmens Maxar, die zwei Tage vor dem Angriff aufgenommen wurden.

In dem Drama-Theater hätten „mehr als tausend Menschen Schutz gefunden“, bevor die russische Armee es angegriffen habe, teilte der Mariupoler Stadtrat laut AFP am Mittwoch im Messengerdienst Telegram mit. Wieviele von ihnen verletzt wurden oder starben, war jedoch weiter unklar.

(Bild: AFP/TELEGRAM / pavlokyrylenko_donoda)

„Circa 130 Menschen wurden bereits gerettet“, schrieb Olga Stefanyschyna am Donnerstag auf Facebook. Helfer seien damit beschäftigt, weitere Menschen zu befreien. „Es ist ein Wunder", schrieb Stefanyschyna.

„Sieh so aus, als ob die meisten überlebt haben“
Am Donnerstag kam dann schließlich der erste Hoffnungsschimmer: „Nach einer schrecklichen Nacht der Ungewissheit am Morgen des 22. Kriegstages endlich gute Nachrichten aus Mariupol! Der Luftschutzbunker hat standgehalten“, schrieb Serhij Taruta am Donnerstagvormittag auf Facebook. Mit dem Entfernen der Trümmer sei begonnen worden. „Die Menschen kommen lebend heraus!“

Russland bestreitet Angriff
Das Gebäude war ukrainischen Angaben zufolge am Mittwoch angegriffen und weitgehend zerstört worden. Russland selbst hat den Angriff bislang abgestritten - Das Verteidigungsministerium behauptete, am Mittwoch gar keine Luftangriffe gegen Bodenziele in Mariupol ausgeführt zu haben und machte das ukrainische nationalistische Regiment Asow für die Attacke verantwortlich.

Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba sah das anders. Er nennt den Angriff auf das Theater via Twitter ein weiteres „Kriegsverbrechen“ und postete ein Foto vor und nach dem Angriff.

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