Benefizkonzert

„We Stand With Ukraine“: Wien rockte gegen Krieg

Musik
19.03.2022 22:39

Es war ein lautstarkes Zeichen, das die heimische Popszene am Samstag für die Kriegsopfer in der Ukraine abgegeben hat: Beim Benefizkonzert „We Stand With Ukraine“ im Wiener Ernst-Happel-Stadion drückten sich Acts wie Wanda, Bilderbuch oder Seiler und Speer Mikrofon, Gitarren und Drumsticks in die Hand. Mehr als 40.000 Fans vor Ort ließen sich das nicht entgehen und hörten folglich auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen, der für die Hilfsbereitschaft dankte. krone.tv übertrug das Konzert live. Wie gegen den Krieg gerockt wurde, können Sie hier nachlesen.

(Bild: kmm)

„Es ist kein Konzert gegen etwas, sondern für den Frieden und die Freiheit und für die Menschen, die unter dem Krieg in der Ukraine leiden“, hatte Marco Wanda, Frontman der Band Wanda im Vorfeld versprochen.

Das bunt gemischte Publikum - Rockfans in Lederjacke waren ebenso dabei wie Hip-Hop-Anhänger der jüngeren Generation oder ganze Familien - kam jedenfalls auf seine Kosten, was natürlich in erster Linie an der Musik lag.

Rockiger Auftritt von Wiener Hard-Rock-Band Eazy
Den Auftakt hatte die Band Eazy um Sängerin Julia Ivanova mit recht klassischen Rockklängen und ebensolchen Posen gemacht. Wie vielfältig der Tag noch werden soll, bewies direkt im Anschluss das Rap-Doppel Bibiza und Eli Preiss, regierten hier doch vielfach entspannte Beats und nachdenkliche Texte. Und das war erst der Anfang. Für reichlich Bewegung in den ersten Reihen sorgte erwartungsgemäß die Punkband Turbobier, die mit Sprechchören begrüßt wurde. Sänger Marco Pogo zollte dem Publikum für die Unterstützung der guten Sache seinen Respekt. „Auch wenn der Anlass ein trauriger ist, bin ich mir sicher, dass dieser Tag uns noch lange im Gedächtnis bleiben wird.“

Schon vor dem Auftritt hatte er betont, wie begeistert er von der Mitmenschlichkeit der Bevölkerung ist. „Das ist ein wunderschönes Zeichen in einer doch grauslichen Zeit.“ Viel Interaktion gab es auch bei Rapper Yung Hurn, den seine Anhänger ab der ersten Sekunde feierten, bevor Popsängerin Mathea im Anschluss eine Mischung aus melancholischen Tönen und tanzbaren Sounds bot.

Bilder der ersten Bands des Benefizkonzertes: 

Die Freude über ein großes Stadionevent nach den Jahren der Corona-bedingten Konzertdürre war dem Publikum jedenfalls anzumerken, was auch Seiler & Speer samt Band für einen druckvollen und von Anfang an gefeierten Auftritt nutzten. Da wurde nicht nur der „Herr Inspektor“ lautstark mitgesungen. Dem stand ein weiteres Duo, nämlich Pizzera & Jaus, in nichts nach und baute etwa Riffklassiker wie AC/DCs „Thunderstruck“ in seine Darbietung ein. Und Wanda? Die ließen sowieso nichts anbrennen und schickten gleich als erste Nummer „Bologna“ ins Rennen mit den passenden Zeilen: „Wen jemand fragt, wofür du stehst, sag für Amore!“ Wer so beginnt, der kann eigentlich nichts mehr falsch machen.

Van der Bellen auf der Bühne
Rund 20 bis 30 Minuten dauerten die jeweiligen Darbietungen (das komplette Line-up sehen Sie weiter unten!). Kurz vor 21 wandte sich auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen an die Menschen im Stadion und vor den Bildschirmen. Er rief den russischen Präsidenten Wladimir Putin dazu auf, den Krieg zu stoppen und wies darauf hin, dass die Menschen in der Ukraine jene Werte verteidigten, die für uns alle wichtig seien.

Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Ehefrau Doris Schmidauer auf dem Weg zur Bühne (Bild: APA/FLORIAN WIESER)
Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Ehefrau Doris Schmidauer auf dem Weg zur Bühne

Die weiteren Acts:

„We Stand With Ukraine“ - das komplette Line-up

  • 13:00 Uhr Eazy
  • 13:30 Uhr Bibiza x Eli Preiss
  • 14:00 Uhr Lisa Pac
  • 14:30 Uhr Mavi Phoenix
  • 15:00 Uhr Josh.
  • 15:40 Uhr Ina Regen
  • 15:50 Uhr Turbobier
  • 16:35 Uhr Yung Hurn
  • 17:30 Uhr Mathea
  • 18:20 Uhr Bilderbuch
  • 19:20 Uhr Seiler und Speer
  • 20:20 Uhr Pizzera & Jaus
  • 21:10 Uhr Bundespräsident Alexander Van der Bellen
  • 21:20 Uhr Wanda
  • danach Grande Finale

Emotionale Rede und Schweigeminute
Für höchst emotionale Momente sorgten Lina Barinova und Daria Dalichuk vom Hilfsverein „Youkraine“, die mit aufwühlenden Worten den Opfern des Krieges gedachten und ihre Rede mit einer Schweigeminute beendeten. Und schließlich schickte sogar Live-Aid-Gründer Bob Geldof eine Videobotschaft nach Wien: „Ich gratuliere euch zu dem, was ihr heute macht“, so der irische Aktivist und Musiker. „Aber niemand hat seinen Frieden, wenn er nicht in Freiheit lebt.“ Man dürfe sich nicht in falscher Zufriedenheit wiegen angesichts der vielen Benefizaktionen. Letztlich sei es „ein nicht endender Kampf für den Frieden“. Für die Musikerinnen und Musiker war die Teilnahme an diesem Tag jedenfalls eine Ehrensache. Am Ende versammelten sich noch einmal alle Interpreten des Tages, um unter anderem das Friedenslied „Imagine“ von John Lennon oder Bob Marleys „One Love“ zu singen.

Lina Barinova und Daria Dalichuk vom Hilfsverein „Youkraine“ gedachten mit aufwühlenden Worten der Opfer des Krieges. (Bild: Holl Reinhard)
Lina Barinova und Daria Dalichuk vom Hilfsverein „Youkraine“ gedachten mit aufwühlenden Worten der Opfer des Krieges.

krone.tv-Chefredakteur Max Mahdalik freute sich, „dass unser Sender dieses unvergleichliche Benefiz-Projekt unterstützen kann“. Das Team von krone.tv berichtet seit Ausbruch des Kriegs in der Ukraine in täglichen Live-Sondersendungen über die aktuellen Entwicklungen und freut sich umso mehr, „mit der Ausstrahlung von ,We Stand With Ukraine‘ ein Zeichen für die von dem russischen Angriffskrieg betroffenen Menschen setzen zu können“. Den Zuschauern dabei auch noch die Möglichkeit zu geben, live ihre Solidarität bekunden zu können, „war uns bei krone.tv ein besonderes Anliegen“, ergänzt Mahdalik.

Symbolträchtig
Die Tickets für das Konzert wurden zum symbolträchtigen Preis von 19,91 Euro verkauft - als Hinweis auf das Jahr 1991, in dem die Ukraine unabhängig wurde. Sämtliche Einnahmen gehen an die Volkshilfe und „Nachbar in Not“. Die Karten waren in nicht einmal einer Woche ausverkauft.

Sonnenblumen - die Nationalblume der Ukraine - sowie blaue und gelbe Tulpen wurden vor Ort angeboten (der Reinerlös wurde gespendet). Zusätzlich gab es eine gelb-blaue Facepainting-Aktion (auch hier wird der Reinerlös gespendet), und auch eine Fotowand in den Farben der Ukraine war vor Ort.

Bilder kurz vor Konzertbeginn:

Die Idee zum Open Air hatte Nova-Rock-Intendant Ewald Tatar, als die Nova-Rock-Halle wieder für Flüchtlinge vorbereitet wurde. „Ich habe gedacht, eigentlich sollten wir ein größeres Signal setzen, nicht nur die Halle zur Verfügung stellen.“ Da es sich im Stadion nun um eine Freilichtveranstaltung handelt, sollten sich die Besucher sicher fühlen, meinte er zur Corona-Lage.

Angesichts der Corona-Pandemie erhoffte man sich von den Besuchern „maximale Eigenverantwortung“ und bat darum, nur unter Einhaltung der 3G-Regelung zum Benefizkonzert zu kommen.

Mit 25 Euro spenden Sie ein Nothilfepaket für Menschen vor Ort!

  • Kennwort: Krone hilft Ukraine
  • Erste BankBIC: GIBAATWWXXX
  • IBAN: AT23 2011 1000 0123 4560

Online-Spenden: www.krone.at/krone-hilft und www.caritas.at/ukraine oder über das Formular gleich hier oben!

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