Sorge vor Weltkrieg

Schallenberg: Ukraine-Krieg betrifft ganze Welt

Politik
17.03.2022 13:10

Alexander Schallenberg hat am Donnerstag während seiner Auslandsreise in Pakistan davor gewarnt, den russischen Angriff auf die Ukraine als rein „europäischen Krieg“ zu sehen. Zum Auftakt seines Besuchs in dem südasiatischen Staat sprach Schallenberg mit seinem Amtskollegen Shah Mahmood Qureshi von „Auswirkungen auf die ganze Welt“. Auch die Gefahr eines neuen Weltkriegs sei gegeben, warnte er. Qureshi hatte in seinem Statement vom „Konflikt in Europa“ gesprochen.

Der russische Angriff auf die Ukraine sei eine Attacke auf „die Regeln, die wir nach dem Zweiten Weltkrieg und dem Fall des Eisernen Vorhangs gemeinsam etabliert haben“, meinte der ÖVP-Minister in der pakistanischen Hauptstadt Islamabad. Der Außenminister erinnerte auch daran, dass der Krieg in der Ukraine mit der „größten Migrationsbewegung seit dem Zweiten Weltkrieg“ verbunden sei.

Es könnten sich bis zu zehn Millionen Menschen auf die Flucht machen, erklärte Schallenberg. Zudem müsse darauf geachtet werden, dass sich aus dem aktuellen Konflikt nicht ein weiterer Weltkrieg entwickle.

Qureshi: „Dieser Krieg tut vielen auf viele Weise weh“
Der pakistanische Außenminister unterstrich, dass sein Land gute bilaterale Beziehungen und Kontakte zur Ukraine habe und über die Entwicklungen besorgt sei. Darauf angesprochen, dass Pakistan sich jüngst in der UNO-Generalversammlung der Stimme enthalten hatte, als eine Resolution zur Verurteilung des russischen Angriffs mit überwältigender Mehrheit angenommen wurde, gab sich Qureshi ausweichend.

„Wir glauben an das internationale Recht, wir respektieren die UN-Charta. Wir stehen zu Souveränität und territorialer Integrität. Wir sagen oft, Krieg ist keine Lösung, und sind Fürsprecher für Dialog und Diplomatie“, so der pakistanische Chefdiplomat. „Dieser Krieg tut vielen auf viele Weise weh“, ergänzte er. So bekomme auch Pakistan die wirtschaftlichen Folgen des Konflikt und der damit verbundenen Sanktionen gegen Russland bereits zu spüren.

Schallenberg auf „geopolitischem Trip“
Schallenberg bezeichnete seine Reise, die ihn nach dem Aufenthalt in Pakistan auch nach Indien führen wird, auch als „geopolitischen Trip“. Unter Bezug auf den Konflikt zwischen Indien und Pakistan um die Bergregion Kaschmir, meinte der Außenminister, dass man wegen des Ukraine-Kriegs nicht andere Krisenherde aus den Augen verlieren dürfe.

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