Cyber-Kripo ermittelt

Steffl-Glocken gehackt: Scherz oder Ukraine-Bezug?

War es ein Scherz aus Tirol oder eine Cyber-Attacke aus Russland? Die Polizei ermittelt im Fall des mysteriösen Dom-Geläutes.

In der Nacht von Mittwoch herrschte im Stephansdom - wie berichtet - laute Feststimmung. Mehrere elektronisch gesteuerte Glocken begannen gegen zwei Uhr früh heftig zu läuten. Klar ist, ein Hacker machte sich da zu schaffen.

Unklar ist, wer dahintersteckt. Dompfarrer Toni Faber: „Ich vermute, dass es mit dem Ukraine-Krieg zusammenhängt. Uns schlägt viel Verständnis für den Zwischenfall entgegen. Hätte der Hacker etwas Böses gewollt, wäre der Plan nach hinten losgegangen.“

Der „Steffl“ im Herzen der Stadt, als Schauplatz der nächtlichen Cyberattacke. Außer Schlafstörungen gab es zum Glück keine Schäden. (Bild: Zwefo)
Der „Steffl“ im Herzen der Stadt, als Schauplatz der nächtlichen Cyberattacke. Außer Schlafstörungen gab es zum Glück keine Schäden.

Zufall oder erlaubte sich Mitarbeiter einen Scherz?
Es gibt noch eine andere Theorie. Die Innsbrucker Gießerei Grassmayr hat die Steffl-Glocken saniert und somit Zugriff auf die Technik. Hat sich ein Mitarbeiter einen Scherz erlaubt? Eher nicht, meint Glockenexperte Mathias Rentzsch. Er glaubt an Zufall: „Nur vier bis fünf Leute haben die Verbindungsdaten zum Computer. Der Unbekannte benötigte die Verbindungsdaten, ein Passwort und eine spezielle Software, um in das System einzusteigen.“

Schon 20 Sekunden nach Beginn des Gebimmels versuchte der Hacker übrigens, die Glocken abzudrehen, scheiterte jedoch am System. Erst nach 25 Minuten war Ruhe. Die Polizei ermittelt.

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