Synthetischer Sprit

„eFuels könnten 70% des russischen Öls ersetzen“

Motor
18.03.2022 12:05

Raus aus der Abhängigkeit von Russland ist eines der Zeichen der Zeit. Zu viel Öl und Gas kommt aus Despot Putins Reich. Was tun? Einfach abdrehen? Schwierig. Aber langfristig könnten synthetische Kraft- und Brennstoffe, sogenannte eFuels, eine echte Alternative sein.

(Bild: kmm)

Noch sind eFuels kaum vorhanden und extrem teuer, nicht zuletzt weil die Politik fast ausschließlich auf Elektromobilität setzt, statt technologieoffen die Zukunft im Blick zu haben. Doch die aktuelle Lage bringt neue Aspekte ins Spiel: Zusätzlich zur Rettung des Klimas wird nun Unabhängigkeit zu einem Wert, auf dessen Basis Entscheidungen getroffen werden müssen. Und es scheint denkbar, dass synthetische Kraftstoffe durchaus leistbar werden können.

Der Interessenverband eFuel Alliance ist von diesem Szenario überzeugt: Wenn in Deutschland rasch mit dem Aufbau einer Industrie für synthetische Kraft- und Brennstoffe begonnen würde, dann stünden nach Einschätzung von Geschäftsführer Ralf Diemer bereits 2025 „erste Mengen zu bezahlbaren Preisen“ zur Verfügung.

Mazda ist als erster Autohersteller der eFuel Alliance beigetreten. (Bild: Mazda)
Mazda ist als erster Autohersteller der eFuel Alliance beigetreten.

„Wir sind überzeugt, erneuerbare Kraftstoffe können bis zu 70 Prozent des russischen Rohölimports bis 2030 ersetzen, wenn die Treibhausgasminderungsquote auf 20 Prozent in der Revision der Renewable Energy Directive festgelegt wird“, meint Allianz-Sprecherin Monika Griefahn, Mitbegründerin von Greenpeace und ehemalige Umweltministerin des deutschen Bundeslandes Niedersachsen. Zusätzlich könnten dadurch rund 60 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden.

Das Prinzip der Herstellung von eFuels (Bild: mobil.org)
Das Prinzip der Herstellung von eFuels

Der Vorteil von eFuels
eFuels sind synthetisch aus regenerativer Energie, CO2 und Wasser hergestellte Kraftstoffe, die 1:1 Benzin und Diesel ersetzen können und in praktisch allen Autos mit Verbrennungsmotor einsetzbar sind. Dadurch können sogar Oldtimer klimaneutral betrieben werden. Zusätzlich könnte man eFuels und Motoren so aufeinander abstimmen, dass die Maschinen sauberer und effizienter als gewöhnliche Motoren laufen.

Die eFuel Alliance ist eine Interessensgemeinschaft, die sich für die industrielle Produktion von synthetischen Kraftstoffen aus erneuerbaren Energien einsetzt. Zu den 174 Mitgliedern gehören unter anderem Siemens Energy, Bosch, Mazda und der ADAC. Ziel der Initiative ist die Anerkennung von synthetischen Kraft- und Brennstoffen als Beitrag zum Klimaschutz.

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