Auf Corona-Stationen:

Infizierte Spitalskräfte dürfen künftig arbeiten

Niederösterreich
17.03.2022 17:05

Wer hat noch nicht, wer will noch mal? Besser kann man die aktuelle „Strategie“ zur Bekämpfung des Virus wohl nicht zusammenfassen. Mehr als 92.000 Landsleute sind aktuell infiziert. Laut den Prognosen der Hochrechner könnten noch im März fast 1000 Landsleute auf Normal- und mehr als 100 Patienten mit Corona auf Intensivstationen in Niederösterreich liegen. Bei den Behörden läuten die Alarmglocken. Damit die Kliniken nicht überlastet werden, sollen infizierte Mitarbeiter künftig in den Dienst zurückkehren können. Die „Krone“ kennt alle Details.

Zwei Jahre nach dem Beginn der Pandemie wird bundesweit offenbar bewusst auf gezielte Durchseuchung gesetzt. Der Preis dafür ist aber hoch - und wird von den Mitarbeitern in den Kliniken bezahlt werden müssen. Laut Hochrechnungen des Prognosekonsortiums, die der „Krone“ vorliegen, drohen noch im März echte Engpässe.

Bis Ende des Monats könnten im schlimmsten Fall bis zu 1200 Corona-Patienten auf Normal- und mehr als 100 auf Intensivstationen behandelt werden müssen. 

(Bild: Honorar)

Personalengpässe drohen
Zum Vergleich: Der bisherige Höchststand bei der Belegung der Normalbetten lag bei 614, der Rekord bei der Intensivbettenbelegung bei 132 Patienten. Verschärft wird die Lage dadurch, dass derzeit 3000 von 22.000 Spitalsmitarbeitern selbst aufgrund von Covid-Infektionen, Krankenständen oder auch Pflegeurlaub fehlen.

Zitat Icon

Wegen vieler Patienten und durch Krankenstände sowie Quarantäne beim Personal ist auf den Intensivstationen die Lage derzeit sehr angespannt!

Dr. Christoph Hörmann, NÖ Intensivbettenkoordinator

Arbeit unter Auflagen möglich
Wie berichtet, ließ die NÖ-Sanitätsdirektion daher prüfen, ob symptomlose Mitarbeiter auf den Corona-Stationen wieder in den Dienst geschickt werden können. Laut „Krone“-Infos besagt das Ergebnis, „dass asymptomatisch Infizierten das Recht einzuräumen ist, auf freiwilliger Basis den Pflege- und Betreuungsdienstleistungen nachzugehen“. Als Voraussetzungen sollen gelten, dass die Mitarbeiter mindestens fünf Tage lang positiv und 48 Stunden symptomfrei sind sowie, dass sie ausschließlich mit FFP2-Maske und nur auf Corona-Stationen arbeiten.

SPÖ-Duo übt Kritik
Kritik daran kommt von Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig und Landesvize Franz Schnabl (beide SPÖ). „Wir sind klar dagegen, infizierte Mitarbeiter wieder in den Dienst zu schicken. Aus epidemiologischen Gründen hätten die gültigen Regeln beibehalten werden sollen“, meint das SPÖ-Duo.

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