Der ukrainische Geheimdienst SBU meldet die Festnahme eines Kollaborateurs, der Putins Truppen als Hacker bei ihrer Propaganda und Kommunikation unterstützt haben soll. Auf Facebook veröffentlichte Fotos zeigen den mit Netzwerk-Equipment gespickten „Arbeitsplatz“ des Mannes.
Dem Mann wird vorgeworfen, die russischen Invasionstruppen beim Zugriff auf das ukrainische Mobilfunknetz unterstützt zu haben. Er habe den Versand Tausender Propaganda-SMS an die Ukrainer ermöglicht, in denen diese zur Kapitulation aufgefordert wurden.
An seinen Händen klebt das Blut Dutzender oder sogar Hunderter getöteter Ukrainer.
Ukrainischer Geheimdienst SBU
„Er wird mit der ganzen Härte des Gesetzes zur Rechenschaft gezogen werden. An seinen Händen klebt das Blut Dutzender oder sogar Hunderter getöteter Ukrainer“, schreibt der Geheimdienst in einem Facebook-Posting, das den verhafteten Hacker zeigen soll.
Russische Kommunikation unterstützt
Der Hacker habe die russischen Invasionstruppen auch unterstützt, indem er Anrufe aus Russland über das ukrainische Handynetz zu Putins Soldaten und Offizieren durchstellte. „Bis zu tausend Anrufe wurden an nur einem Tag von diesem Hacker ermöglicht. Viele kamen von der Führung der feindlichen Armee“, heißt es in dem SBU-Posting.
Der Hacker sei eine zentrale Kommunikationsschnittstelle für die Angreifer gewesen, heißt es weiter. Er habe Befehle und Anweisungen an verschiedene Teile der Invasionstruppen durchgeleitet und damit Putins Angriffskrieg unterstützt. Unabhängig überprüfbar sind diese Informationen nicht.
Putins Invasion ist auch ein Cyberkrieg
Wie „The Hacker News“ hervorstreicht, nehmen die Aktivitäten russischer Hacker seit Kriegsbeginn zu. Nachdem bereits vor einigen Wochen zwei datenvernichtende neue Computerviren entdeckt wurden, ist nun mit „CaddyWiper“ ein dritter aufgetaucht, der auf Computersystemen in der Ukraine sein Unwesen treibt.
Hacker spielen aber auch in der ukrainischen Verteidigung eine wichtige Rolle: Die Regierung in Kiew bat vor einigen Wochen aktiv um Unterstützung aus dem digitalen Untergrund und gewann unter anderem Anonymous als Verbündete. Das Hackerkollektiv saugte unter anderem Daten von russischen Unternehmen ab und umging mit kreativen Methoden Moskaus Zensur.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.