Folge der Sanktionen

Hamsterkäufe in Russland: Menschen horten Zucker

Ausland
18.03.2022 11:01

Die Sanktionen gegen Russland wegen des Angriffskrieges auf die Ukraine zeigen offenbar erste Wirkung. Im Land kommt es zu ersten Panikkäufen. Vor allem auf Zucker, Salz, Buchweizen und Nudeln haben es die Russen abgesehen. Das Video (siehe oben) etwa zeigt Kunden beim Plündern der Zuckervorräte in einem Supermarkt in der Stadt Orjol, rund 350 Kilometer südwestlich von Moskau.

In den sozialen Medien kursieren Aufnahmen von ähnlichen Szenen in verschiedenen russischen Städten. Angaben von russischen Experten zufolge stiegen die Preise für einzelne Lebensmittel zuletzt binnen kurzer Zeit um bis zu 15 Prozent.

Leere Regale in einem Supermarkt in Moskau. Vor allem auf Zucker, Salz, Buchweizen und Nudeln haben es die Russen abgesehen. (Bild: APA/dpa/Christian Thiele)
Leere Regale in einem Supermarkt in Moskau. Vor allem auf Zucker, Salz, Buchweizen und Nudeln haben es die Russen abgesehen.

Moskau wegen Hamsterkäufen besorgt
Die russische Regierung warnt indes ihre Bürger eindringlich vor dem Hamstern von Grundnahrungsmitteln. Trotz der westlichen Sanktionen bestehe keine Gefahr einer Verknappung der Lebensmittel im Lande, versicherte am Dienstag die stellvertretende Ministerpräsidentin Viktoria Abramtschenko. Es lohne sich nicht, „die Nachfrage mit Käufen für die Zukunft künstlich in die Höhe zu treiben“.

Russland werde seinen Markt neu ausrichten und dafür das Netzwerk mit befreundeten Ländern erweitern, um einen für beide Seiten profitablen Handel aufzubauen. Die Regierung in Moskau habe bereits Schritte unternommen, den heimischen Lebensmittelmarkt angesichts der westlichen Sanktionen zu schützen, sagte Abramtschenko.

Export von Zucker bis Ende August verboten
Erst Anfang dieser Woche unterzeichnete Ministerpräsident Michail Mischustin einen Erlass, der die Ausfuhr von Weiß- und Rohzucker bis zum 31. August verbietet. Der Export von Weizen, Roggen, Gerste und Mais in die Nachbarstaaten der Eurasischen Wirtschaftsunion (EAWU) ist zunächst einmal bis zum 30. Juni verboten.

Russlands Wirtschaft befindet sich in der schwersten Krise seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion 1991, nachdem Europa und die USA das Land wegen des Einmarschs in die Ukraine am 24. Februar von weiten Teilen der Weltwirtschaft abgeschnitten haben. Zahlreiche internationale Unternehmen haben inzwischen ihren Rückzug aus Russland bekannt gegeben.

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