Mehr als 1000 Vertriebene aus der Ukraine befinden sich bereits in der Steiermark - und im Gegensatz zu Asylwerbern dürfen sie sofort eine Arbeit suchen. Die ersten Betriebe haben sich beim AMS gemeldet - von namhaften Industrieunternehmen über Gastronomie und Pflege bis hin zu Technik- und Reinigungsfirmen.
Es ist die Eintrittskarte in ein halbwegs geordnetes Leben in Österreich und in die Arbeitswelt: die blaue Aufenthaltskarte, der „Ausweis für Vertriebene“. Die Fremdenpolizei erfasst die Daten dafür im am Mittwoch eröffneten Aufnahmezentrum auf der Grazer Messe - und nicht in jeder Polizeiinspektion, wie betont wird! Ab nächster Woche könnten mobile Teams unterwegs sind, zunächst in den Regionen Leoben, Liezen und Ilz.
Wer die Karte hat, wird vom AMS in Betreuung genommen, erklärt Landesgeschäftsführer Karl-Heinz Snobe. „Wenn sie Arbeit aufnehmen wollen, braucht das Unternehmen eine Beschäftigungsbewilligung, die vom AMS in einem vereinfachten Verfahren erteilt wird.“
Man rechnet aber damit, dass die Mehrzahl der Vertriebenen neben der Beratung eine Sprachausbildung, die Anerkennungen von Ausbildungen oder individuelle Qualifizierung benötigen wird. Es lässt sich laut Snobe unter anderem deshalb noch schwer einschätzen, ob die Ukrainer in einigen Bereichen den Arbeitskräftemangel lindern können. „Fraglich ist auch, wie lange die Menschen bleiben werden, ob Familienmitglieder nachziehen oder die Vertriebenen wieder in ihre Heimat gehen, sobald das möglich ist.“
Arbeitsmarktinformationen für Ukrainer gibt es unter ams.at/ukraine sowie unter der Mailadresse ukraine@ams.at.
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