„Technische Probleme“
Staats-TV unterbricht Putins Rede mitten im Satz
Im russischen Staatsfernsehen ist die Übertragung einer Rede von Kremlchef Wladimir Putin am Freitag zwischenzeitlich unterbrochen worden. Kremlsprecher Dmitri Peskow sprach später von technischen Problemen. Erst nach mehreren Minuten war die Berichterstattung über den Auftritt im Moskauer Luzhniki-Stadion fortgesetzt worden. Putin hatte vor Zehntausenden Menschen die „militärische Spezialoperation“ in der Ukraine und die Armee gelobt. Er betonte, alle Pläne würden umgesetzt.
Es habe eine Panne auf einem Server gegeben, sagte Peskow der Agentur Interfax. Wenig später wurde die Rede in voller Länge im TV-Kanal Rossija 24 gezeigt. Wie es zu der mutmaßlichen Panne kommen konnte, ist nicht bekannt.
Kurz nachdem der Präsident mit dem Reden begonnen hatte, brach die Übertragung ab. Zuvor hatte Putin die „Spezialoperation“ in der Ukraine erneut mit einem angeblichen Genozid im Donbass gerechtfertigt. Als er sagte, „Durch puren Zufall fiel der Start der Spezialoperation auf den Geburtstag von ...“, wurde die Übertragung plötzlich unterbrochen, wie „Financial Times“-Journalist Max Seddon auf Twitter schrieb. Stattdessen wurden aufgezeichnete Bilder von Reden und Konzertauftritten gezeigt.
Der Geburtstag, den Putin erwähnte, ist übrigens der des russischen Admirals Fjodor Uschakow, der am 24. Februar 1745 geboren wurde. Er wurde 2001 von der russisch-orthodoxen Kirche heiliggesprochen und ist Patron der russischen Flotte.
Kriegssymbol auf Flaggen und Kleidung
Im Stadion schwenkten die Menschen die russischen Staatsflaggen und Fahnen mit dem Buchstaben Z, der als Symbol für die „militärische Spezial-Operation“ steht. Auch Moderatoren und Sänger trugen das Z auf der Kleidung. Die Menschen riefen: „Für Russland. Für den Sieg.“ Über der Bühne, auf der Putin auftrat, stand: „Für eine Welt ohne Nazismus“. Anlass des Auftritts war der achte Jahrestag der Einverleibung der Schwarzmeer-Halbinsel Krim am 18. März 2014.
Es gab mehrere Berichte darüber, dass nicht alle Teilnehmer bei der Feier freiwillig dort waren. So sollen Staatsbedienstete zur Teilnahme gezwungen und extra in Bussen zum Stadion gebracht worden sein.
Unter Vorsitz von Präsident Wladimir Putin hat sich Russlands nationaler Sicherheitsrat zuvor mit der Lage in der Ukraine befasst. „Bei dem Treffen wurde die aktuelle internationale Situation besprochen und der Meinungsaustausch über die laufende Spezialoperation der russischen Streitkräfte in der Ukraine fortgesetzt“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge.
Zudem habe Putin die ständigen Mitglieder des Sicherheitsrats über jüngste Telefonate informiert, so Peskow. Der Kremlchef hatte zuvor mit dem deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz gesprochen. Am Nachmittag stand nach französischen Angaben ein weiteres Telefonat mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron auf dem Programm.
„Persönliche Beleidigungen gegen Putin“
Peskow kritisierte zudem neue Äußerungen von US-Präsident Joe Biden, der Putin angesichts des Kriegs gegen die Ukraine am Donnerstag als „mörderischen Diktator“ bezeichnet hatte. „Wir hören und sehen wirklich Äußerungen, die faktisch schon persönliche Beleidigungen gegen Präsident Putin sind“, sagte Peskow. Darüber hinaus wolle er die Aussagen Bidens aber nicht bewerten. Der US-Präsident hatte Putin zum Ärger Moskaus zuvor bereits als „Kriegsverbrecher“ bezeichnet.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.