Sein Luxus-Leben

Putins Lügen-Baron: Außenminister Lawrow

Ausland
19.03.2022 06:00

Er fällt durch abstruse Lügen auf, die selbst Putin zu dumm sind. Er belügt die Welt nicht nur über den Krieg, sondern auch über sein geheimes und luxuriöses Privatleben mit zwei Familien - eine in Moskau, eine in London, dieser offiziell verketzerten Lieblingsmetropole russischer Superreicher.

Sergej Wiktorowitsch Lawrow ist Putins Sprechpuppe. Jüngste Zitate:

  • „Wir werden keine anderen Länder überfallen. Wir haben auch die Ukraine nicht überfallen.“
  • „Die Labors in der Ukraine arbeiten unter USA-Leitung an der Entwicklung von Biowaffen, die nur gegen bestimmte ethnische Gruppen wirksam sind.“ Er meint Russen.
  • „Das Gebäude war keine Geburtsklinik mehr, sondern Quartier einer extremistischen Miliz.“ Er widerspricht damit den Fotos und Videos aus dem bombardierten Gebäude.

„Eine Lüge muss nur oft genug wiederholt werden. Dann wird sie geglaubt“
Diese zynische Skrupellosigkeit übt eine gewisse Faszination auf seine westlichen Amtskollegen aus. Dabei folgt er nur dem Motto von Hitlers Propagandaminister Goebbels: „Eine Lüge muss nur oft genug wiederholt werden. Dann wird sie geglaubt.“ Lawrow lässt sich dieses Lügen für Putin fürstlich entlohnen. Er hat nicht nur zwei Familien, was unter Kremlführern nicht ungewöhnlich ist, sondern er und sein Klan schätzen auch den Luxus in dem offiziell „dekadenten“ Westen.

Für diese Enthüllungen sorgt wieder einmal Alexej Nawalny – aus dem Straflager heraus. Seine Organisation ist nach wie vor tätig als Laus im Pelz der Machthaber. Das komplizierte Geflecht des Lawrow-Klans lässt sich laut Nawalnij-Team so aufschlüsseln:

  • Gattin Nummer 1 ist die „offiziell“ angetraute Marija Alexandrowna abseits der Öffentlichkeit. Beide haben eine Tochter und zwei Enkel.
(Bild: Team Nawalny)
(Bild: Team Nawalny)
  • Gattin Nummer 2 sowie ihr familiärer Anhang sind hingegen eine Fundgrube für das Nawalny-Team. Es handelt sich dabei um Swjetlana Poljakowa. Sie hat in Moskau ein 260 Quadratmeter großes Apartment im Wert von sechs bis acht Millionen Dollar. Swetlana begleitet Lawrow bei Auslandsreisen und nimmt dazu gelegentlich auch ihre 78-jährige Mutter mit – alles unter diplomatischem Schirm.

Mit der „Londoner Gattin" hat Lawrow eine Stieftochter aus deren erster Ehe. Diese Polina Kowalewa (26) ist in London als Glamourgirl bekannt. Sie bekam dort zu ihrem 21. Geburtstag auf wundersame Weise eine 4,4 Millionen Pfund teure Luxusherberge im Nobelviertel Kensington (22, Hollandgreen Place, so der Grundbuchauszug). Obwohl aus einfachen Verhältnissen, zahlte sie bar. Jetzt ist das Objekt beschlagnahmt.

Schöner Wohnen in Moskau ... (Bild: Team Nawalny)
Schöner Wohnen in Moskau ...
... und schöner Wohnen in London (Bild: Team Nawalny)
... und schöner Wohnen in London

Wenn Loyalität nur gekauft ist: Ein Verräter bei Putin?
Langzeit-Außenminister Lawrow erinnert nicht nur durch seinen Zynismus an den Außenminister Talleyrand zu Napoleons Zeiten. Der Verräter aus Leidenschaft überlebte drei politische Systeme, fünf Regime, mehrere Kriege und war schließlich der Star des Wiener Kongresses. Die „Prätorianer“ im Kreml könnten sich auf Lawrow als Putin-Nachfolger einigen, denn sie brauchen jemanden, der in der Lage ist, die Verbindungen zur Welt wieder aufzubauen.

Tatsächlich muss ein Verräter in der engsten Umgebung Putins sitzen. Anders sind die exakten Informationen nicht zu erklären, welche die USA seit Monaten über die Absichten des Kreml erhalten. Washington hatte diese Invasion regelrecht angekündigt, aber viele schenkten den US-Geheimdiensten keinen Glauben mehr nach den vielen Flops der letzten Jahre, etwa Saddam Husseins Massenvernichtungswaffen oder die Stärke der Regierung in Afghanistan.

Putin hatte seine Invasionspläne auch innerhalb des Kreml-Apparats supergeheim gehalten. Das Staats-TV hatte die russische Bevölkerung deshalb darauf nicht vorbereitet, und auch die 100.000 „Manöver-Truppen“ an der ukrainischen Grenze sollen erst zehn Minuten vorher den Marschbefehl über die Grenze erhalten haben. Deshalb waren die Soldaten in der Anfangsphase des Krieges auch so irritiert. Doch die russische Armee folgt seit jeher dem alten Sprichwort: „Der Bauer spannt zwar langsam an, aber dann kann ihn nichts mehr aufhalten.“

Suche nach einem „Maulwurf“ im Kreml
Woher haben die USA also ihre exakten Informationen? Man kann jetzt schon davon ausgehen, dass die russische Spionageabwehr fieberhaft nach dem „Maulwurf“ im Kreml sucht. Die Situation erinnert an den Super-„Maulwurf“ der Sechzigerjahre: Oleg Penkowski. Er war Oberst des Militärnachrichtendienstes GRU und spionierte für die USA und Großbritannien. Penkowski lieferte dem Westen auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges entscheidende Informationen zu den Absichten der Sowjetunion während der Berlin- und der Kubakrise. Er wollte einen Atomkrieg verhindern.

 US-Präsident Kennedy erfuhr durch ihn von der Stationierung und von der Bauart der Raketen. Dadurch konnte er die Bedrohung der USA einschätzen. Penkowski wurde 1963 nach einem Schauprozess erschossen.

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