Sich innerhalb von vier bis fünf Wochen zweimal mit Corona anzustecken, ist kein Ding der Unmöglichkeit, wie Betroffene berichten. Tausende Österreicher hatten schon dreimal Infektions-Pech.
Die Corona-Zahlen hanteln sich von Rekord zu Rekord. Immer öfter sind Personen unter den Infizierten, die bereits eine Covid-Erkrankung durchgemacht haben. Allein in Wien infizierten sich 42.460 Menschen schon zum zweiten Mal mit der heimtückischen Viruserkrankung. 431 Wiener erwischte es sogar schon dreimal.
Omikron ist kein Schutz für den Herbst
Zahlen, die keine guten Vorboten für den Herbst sind. Denn eine Omikron-Erkrankung im ersten Halbjahr 2022 bedeutet keineswegs, dass die dabei produzierten Antikörper für die kalte Jahreszeit reichen: „Vier bis sechs Monate nach einer durchgemachten Erkrankung nimmt die Reinfizierbarkeit wieder stark zu“, bestätigt Monika Redlberger-Fritz vom Zentrum für Virologie an der MedUni Wien.
Vier bis sechs Monate nach einer durchgemachten Erkrankung nimmt die Reinfizierbarkeit wieder stark zu. Manche stecken sich auch schon nach vier bis fünf Wochen neuerlich an.
Monika Redlberger-Fritz vom Zentrum für Virologie an der MedUni Wien
Ansteckung mit unterschiedlichen Varianten
Und es geht sogar noch schneller! „Wir beobachten Fälle, bei denen sich Menschen bereits nach vier bis fünf Wochen erneut anstecken. Diese hatten zumeist zuerst Omikron BA.1 und kurz danach die BA.2-Variante.“ Dass man sich in so kurzer Zeit zweimal mit der gleichen Virusvariante anstecke, sei laut der Medizinerin eher unwahrscheinlich.
Wie gefährlich wird die nächste Variante?
Wie lange der Schutz hält, hängt auch davon ab, wie schwer der Verlauf ist: „Wer starke Symptome hat, produziert mehr Antikörper als asymptomatisch Infizierte.“
„Bis zum Herbst hält der Schutz mit Sicherheit nicht“, bekräftigt Ärztekammer-Präsident Thomas Szekeres. „Es gibt die Befürchtung, dass wieder eine neue Variante kommt. Wie gefährlich diese sein wird, ist nicht vorhersehbar“, sagt er, „umso wichtiger ist, dass wir uns über den Sommer gut vorbereiten und die Menschen zum Impfen und Boostern motivieren. Erst knapp über 50 Prozent sind grundimmunisiert, da gibt es Spielraum nach oben.“
Mehr als jeder dritte Schüler ist genesen
Munter schreitet indes die Durchseuchungsstrategie voran. Unter den Sechs- bis 18-Jährigen gelten in Wien 88.061 Kinder und Jugendliche als genesen. Mehr als jeder dritte Schüler durchlebte innerhalb der vergangenen 180 Tage eine Corona-Infektion.
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